(Bild: BITKOM e.V.)
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IoT-Plattformen, 3D-Druck und 5G gewinnen an Bedeutung

Aktuell nutzen vier von zehn Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern IoT-Plattformen, mit denen Daten von Geräten, Maschinen und Anlagen an zentraler Stelle zusammengeführt und ausgewertet werden können. 32 Prozent plant die künftige Nutzung, nur für knapp jedes Fünfte sind IoT-Plattformen derzeit kein Thema. „IoT-Plattformen legen das Fundament für digitale Mehrwertdienste. Mit ihnen werden physische Produkte um weitere Funktionen angereichert und ermöglichen so zum Beispiel vorausschauende Wartung“, so Rohleder. 44 Prozent der Industrieunternehmen setzen 3D-Druck ein, fast ebenso viele planen oder diskutieren den Einsatz. Nur 14 Prozent wollen erst einmal auf 3D-Druck verzichten.

Herausragende Bedeutung kommt dem neuen Mobilfunkstandard 5G für die vernetzte Produktion zu. Inzwischen halten 85 Prozent der Industrieunternehmen die Verfügbarkeit von 5G als wichtig für das eigene Unternehmen, vor einem Jahr waren es erst 72 Prozent. Umgekehrt hat sich der Anteil der Unternehmen, die 5G für unwichtig halten, von 26 auf 13 Prozent halbiert. „5G ist eine Schlüsseltechnologie, gerade für die Industrie“, sagt Rohleder. „5G ermöglicht Übertragungen in Echtzeit, eine höhere Netzwerk-Kapazität und eine praktisch unbegrenzte Zahl an Geräten und Bauteilen, die miteinander kommunizieren können.“

Qualifikationen noch wichtiger

Industrie 4.0 wird die Arbeit in den Fabriken verändern. Es erwarten 57 Prozent der Unternehmen, dass neue Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte entstehen. Zugleich gehen 68 Prozent der Befragten davon aus, dass Arbeitsplätze für gering Qualifizierte wegfallen werden. Auf diesen Wandel stellt sich die Industrie ein. Ebenfalls rund zwei Drittel der Industrieunternehmen investieren in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter rund um Industrie 4.0.

Viele Firmen investieren in Industrie 4.0

Unternehmen, die bereits Industrie-4.0-Anwendungen einsetzen oder dies planen, haben ihre Aktivitäten in der Corona-Krise tendenziell verstärkt. 18 Prozent haben in der Zeit ihre Investitionen in Industrie 4.0 deutlich und weitere 24 Prozent etwas erhöht. Nur 14 Prozent haben die Ausgaben etwas gesenkt, gerade einmal 9 Prozent deutlich gesenkt. In jedem dritten Unternehmen hat sich nichts geändert. „Mehr Investitionen in Industrie 4.0 – das ist eine gute Nachricht für den Standort Deutschland“, sagt Rohleder.

95 Prozent sehen in Industrie 4.0 eine Chance für das eigene Unternehmen, nur vier Prozent halten sie für ein Risiko. Die entsprechenden Möglichkeiten werden allerdings noch lange nicht ausgeschöpft: Nicht einmal jeder dritte Industriebetrieb in Deutschland sieht sich aktuell als Vorreiter bei Industrie 4.0. Mehr als jeder Zweite (54 Prozent) bezeichnet sich dagegen als Nachzügler, 11 Prozent meinen sogar, den Anschluss verpasst zu haben.