Kosteneinsparung als neuer strategischer Imperativ:

Kosteneinsparung als neuer strategischer Imperativ: Ein Praxis­beispiel, wie Process Mining durch intelligente Prozessoptimierung und -automatisierung 6-stellige Kosteneinsparungen realisiert

Die makroökonomische Landschaft erlebt derzeit einen ­gravierenden Wandel. Mit dem Abflauen Chinas als Wachstumsmotor, kombiniert mit steigenden Energiepreisen, ge­opolitischen Unwägbarkeiten und andauernder Inflation, steht der deutsche Mittelstand vor signifikanten Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen gezwungen, ihre ­Strategie von Wachstum auf Kostenreduktion neu auszurichten.

Der Schlüssel zur Bewältigung dieser Hürden liegt nach wie vor in der Digitalisierung – viele Unternehmen haben den digitalen Wandel angenommen und treiben strategische IT-Projekte voran. Ins­besondere Projekte wie die Einführung von SAP S/4HANA bieten die Möglichkeit, einen großen Schritt Richtung optimierter ­Prozesslandschaft zu machen und die Grundlage für daten­getriebene Entscheidungen zu schaffen. Insbesondere im ­Kontext wichtiger strategischer Entscheidungen in Bezug auf die Prozesslandschaft rückt das Process Mining in den Fokus.

Die Stärke von Process Mining liegt in seiner Doppelfunktion: Auf der einen Seite liefert die Technologie objektive, daten­basierte Einblicke in die tatsächlichen betrieblichen Abläufe und durchbricht auf diese Art und Weise den Dunstkreis subjektiver Wahrnehmungen. Auf der anderen Seite bietet die Technologie viele Möglichkeiten, Prozesse nicht nur zu analysieren, sondern direkt zu optimieren und automatisieren.

Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden nicht nur die Grund­voraussetzungen von Process Mining vertieft, sondern auch ein ­reales Unternehmensbeispiel präsentiert. Dieses Fallbeispiel stellt ein Unternehmen dar, das durch den Einsatz von Process Mining Kosteneinsparungen im sechsstelligen Bereich erzielen konnte.

Eine S/4HANA Transformation als Katalysator der Prozess­optimierung und Sprungbrett für datengetriebene Entscheidungen mit Process Mining
In S/4HANA Projekten stehen Unternehmen in der Regel immer wieder vor vergleichbaren Herausforderungen: Es fehlt eine Transparenz über die gesamte Prozesslandschaft. Daten­getriebene Entscheidungen sind nicht möglich, ­sondern ­basieren auf subjektiven Eindrücken aus Workshops und Interviews mit Mitarbeitenden. Viele analoge Prozessschritte sorgen für Ineffizienzen und Optimierungserfolge sind nicht messbar.

Genau diese Herausforderungen können durch den gezielten Einsatz von Process Mining gelöst werden. Die Technologie ­ermöglicht eine schnelle, effiziente und vor allem objektive ­Analyse der Prozesse – und spart dabei sogar Kosten für ­zeitaufwendige Workshops mit einer Vielzahl an Mitarbeitenden. Ein konkretes Beispiel: Üblicherweise werden zu Beginn eines S/4HANA Projekts einzelne Prozessdokumentationen analysiert. Dort finden wir eine Darstellung, wie der Prozess zu Beginn ­definiert wurde (1). In den Workshops stellen Mitarbeitende ­anschließend vor, wie der Prozess ihrer Meinung nach statt­dessen gelebt wird (2). Die Realität (3) bleibt dabei ohne den ­Einsatz von Process Mining in der Regel verborgen – aus ­diesem Grund fällt es Unternehmen schwer, alle Optimierungspotenziale in S/4HANA zu heben.

Darüber hinaus können in den Analysen weitere Perspektiven in wenigen Schritten analysiert werden, dabei z. B. Schlüsselkennzahlen wie die Automatisierungsrate in Prozessen.

Process Mining wird von vielen immer noch auf die Analysemöglichkeiten reduziert. Mittlerweile können die Technologien aber ein viel breiteres Spektrum, auch an Lösungsoptionen, ­bieten, um nach den Analysen auch konkrete Optimierungs­potenziale zu realisieren. Dabei können durch sogenannte ­Low-Code Funktionalitäten (bei denen nur geringfügig Programmierkenntnisse vorhanden sein müssen) auch Mitarbeitende, die nicht technisch versiert sind, die gewonnenen Erkenntnisse in Automatisierungslösungen umzusetzen. So können Routineaufgaben selbst ohne technisches Know-how automatisiert und ineffiziente Prozesse optimiert werden.

Einsatz von Process Mining in der Praxis:
Konzern oder Mittelstand?
Technologie-Giganten wie Siemens, IBM und BMW setzen ­bereits auf Process Mining und sparen damit Millionen. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Siemens erzielte einen zusätzlichen Wirtschaftswert von 8,7 Mio. US Dollar und die Telekom sparte jährlich 66 Mio. Euro ein. Mittelständische Unternehmen haben diese Potenziale ebenfalls erkannt. Laut einer Studie von 2020 planen mehr als 40 % der Unternehmen mit 500 bis 1.000 ­Mitarbeitenden, im folgenden Jahr zwischen 250.000 Euro und fünf Millionen Euro in Process Mining zu investieren.1

Wie Process Mining im intensiven Wettbewerbsumfeld helfen kann:
Ein Beispiel der LSV-Lechstahl-Veredelung GmbH – 6-stellige Einsparungen an einer Maschinenanlage in nur 6 Monaten
Die LSV-Lechstahl-Veredelung GmbH, ein renommierter Spezialist in der Stahlveredelung, stand vor der Herausforderung, ihre ­kostenintensive Produktionsanlage zu optimieren. Konfrontiert mit dem wachsenden Druck eines globalen Marktes und der drängenden Notwendigkeit zur Effizienzsteigerung und ­Kostensenkung, war die traditionelle Prozessoptimierung ­für sie nicht mehr ausreichend. Die alten Methoden, die auf Einzelfall­betrachtungen und zeitlich begrenzten Datenauswertungen ­basierten, konnten kritische Fragen, wie den Einfluss von Wartungsprozessen auf die Effizienz, nicht befriedigend beantworten.

In dieser Situation entschied sich die LSV für eine daten­getriebene Prozessoptimierung und implementierte die Process Mining Lösung von Celonis. Es wurden multidimensionale ­Analysen durchgeführt, die einen tiefen Einblick in die Pro­duktionsprozesse ermöglichten. Das Ergebnis? Innerhalb von nur sechs Monaten gelang es der LSV, ihre OEE (Gesamt­anlageneffektivität) um 10 % zu steigern und weitere Ver­besserungspotenziale von 23 % zu identifizieren. Diese ­signifikanten Fortschritte stärkten nicht nur ihre Wettbewerbsposition, sondern legten auch den Grundstein für zukünftige datengetriebene Projekte und den Austausch von Best-Practices.

Angesichts solcher Zahlen wird klar, dass die Bedeutung von Process Mining für den Mittelstand zunimmt. Daher ist es essenziell, die richtigen Partner an der Seite zu haben, die die speziellen Anforderungen und Bedingungen mittelständischer Unternehmen verstehen. Hier kommen Unternehmen wie Convista & Logatik ins Spiel. Sie bieten maßgeschneiderte Lösungen in den Bereichen SAP und Process Mining, um den individuellen ­Herausforderungen und Gegebenheiten des Mittelstands gerecht zu werden.

Process Mining als Werkzeug anstehenden Herausforderungen entgegen zu wirken
In einer sich ständig wandelnden Geschäftsumgebung wird die Kosteneinsparung zum strategischen Imperativ für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen. Process Mining erweist sich hierbei als ein entscheidendes Werkzeug. Es dient nicht nur der bloßen Identifikation von Ineffizienzen, sondern auch der ­Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen im Rahmen einer S/4HANA Transformation. Mit seiner Fähigkeit, sogar nicht-­technischen Mitarbeitenden durch Low-Code-Enablement die ­Umsetzung von Einsparungen zu ermöglichen, sowie operative Dashboards im Tagesgeschäft bereitzustellen, fördert Process Mining einen datenbasierten und nachhaltigen Verbesserungs­zyklus. Es wird somit zum neuen Hebel, um die Business ­Performance entscheidend zu steigern.