IAB-Stellenerhebung erreicht Höchstwert

1,93 Millionen offene Stellen

Die IAB-Stellenerhebung für das zweite Quartal hat den Höchstwert aus dem Vorquartal übertroffen, und mit 1,93 Millionen offenen Stellen ein neues Allzeithoch erreicht.

(Bild: IAB)

Im zweiten Quartal 2022 gab es laut IAB-Stellenerhebung bundesweit 1,93 Millionen offene Stellen. Damit wurde der Höchstwert aus dem Vorquartal nochmals übertroffen. Gegenüber dem ersten Quartal 2022 stieg die Zahl der offenen Stellen um rund 189.500 (+11 Prozent), im Vergleich zum Vorjahresquartal um 764.400 oder (+66 Prozent). Die Stellenerhebung basiert auf einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Trotz erheblicher Rezessionsgefahren ist die Zahl der offenen Stellen weiter stark angestiegen und liegt auf einem außergewöhnlich hohen Niveau“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Im Westen waren im ersten Quartal 2022 rund 1,55 Millionen offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 376.000.

Von den 1,93 Millionen offenen Stellen waren 1,47 Millionen sofort oder zum nächstmöglichen Termin zu besetzen und 458 Tausend Stellen später zu besetzen. In Westdeutschland waren 1,18 Millionen und in Ostdeutschland 292.000 Stellen sofort zu besetzen. In der absoluten Betrachtung stellen diese Zahlen Rekordwerte der Befragung für beide Landesteile dar. „Die Fach- und Arbeitskräfteengpässe äußern sich deutlich in den Angaben der Betriebe und führten im ersten Halbjahr zu einem steigenden Personalbedarf in fast allen Branchen“, erklärt Kubis. „Der Arbeitsmarkt signalisiert eine hohe Arbeitsnachfrage, dennoch bestehen für die nahe Zukunft gravierende Risiken, zum Beispiel im Hinblick auf einen möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland“, so Kubis weiter.