Die Fertigungsaufträge gelangen mit ausgedruckten Arbeitskarten direkt an die Maschinen, ergänzende Informationen gehen von dort wieder zurück ins Geschäftssystem. Bild: Englert

Realistische Forecasts für Bestellvorgänge

Auf Basis der zuverlässigen Daten im ERP-System gelang es dem Unternehmen außerdem, die Materialbeschaffung bedarfsgerechter durchzuführen, effizientere Abläufe zu etablieren und eine Zertifizierung nach ISO9001 und weiterführend nach ISO13485 zu erreichen. „Die Auswertung des Nettobedarfs und der Verbrauchszahlen ermöglicht einen realistischen und auf den Fertigungsablauf abgestimmten Forecast. Als Ergebnis resultiert eine optimale Bestellmenge, die dem Unternehmen günstige Einkaufskonditionen ermöglicht“, beschreibt Einkaufsleiter Matheus Pawelczyk. „Mit der alten Warenwirtschaft mussten wir hohe Lagerbestände halten, um die Ungenauigkeit mit Sicherheitsbeständen auszugleichen“.

Pawelczyks meist genutztes IT-Werkzeug ist der Stücklistenexplorer der neuen Software: „Zu jeder Baugruppe werden alle Einzelteile mit relevanten Daten wie Bestand, Liefertermin, Fertigungsstatus und letztendlich auch dem Preis angezeigt. Im Stücklistenexplorer sieht man deutlich, wie alle Zahnräder zusammengreifen.“ Eine Terminverschiebung von 50 Baugruppen bedeutete früher einen Tag Dispositionsarbeit. Jetzt erkennen die Anwender problematische Komponenten auf einen Blick und können entsprechende Maßnahmen einleiten. Die Materialdisposition erfolgt termingerecht, was zu niedrigerer Kapitalbindung und geringeren Lagerkosten führt.

Zu erwartende Lieferzeiten, der aktuelle Auftragsstatus und die entstehenden Kosten lassen sich mit der ERP-Lösung schnell und sicher belegen, entsprechend zuverlässig fallen die Antworten auf Rückfragen von Kunden aus. „Wir haben dadurch viel Vertrauen bei unseren Kunden gewonnen und konnten deren Zufriedenheit außerhalb der reinen Produktqualität steigern“, resümiert Englert. Die ständige Nachkalkulation führe zu realistischen Preisen, die für Kunden transparent und nachvollziehbar sind. „Durch unsere effiziente Planung von Einkauf, Fertigung, Qualitätskontrolle, Lagerhaltung und Versand mit dem ERP-System können wir den Kunden immer einen fairen Preis bei bester Qualität bieten“, sagt der Geschäftsführer.

Wirtschaftliche Ziele und Zahlen stets im Fokus

Für die Finanzbuchhaltung verwendet Englert das Modul Fibu, das eine komplette und vollständig integrierte Finanzbuchhaltung. Alle betrieblichen, für das Rechnungswesen und die Buchhaltung relevanten Kapitalflüsse werden erfasst und dokumentiert. Wie von der Finanzverwaltung gefordert, werden die Daten revisionssicher, also im Nachhinein nicht mehr veränderbar, abgelegt. Die Informationen aus der Finanzbuchhaltung gelangen über integrierte Schnittstellen an das Steuerbüro.

Außerdem bilden alle Daten des ERP-Systems die Grundlage für tagesaktuelle Berichte, die in einer ‚Chefübersicht‘ anhand von Diagrammen und übersichtlich aufbereiteten Kennzahlen die Bewertung der Geschäftstätigkeiten unterstützen. Auch unterwegs kann Michael Englert sich in Zukunft über Auftragsbestand, Gesamtumsatz, Zahlungseingänge, Deckungsbeiträge oder die Termintreue der eigenen Fertigung und der Lieferanten informieren. Mit der Übersicht der Umsatzverteilung auf Kundenebene hat der Geschäftsleiter die Erreichung eines wichtigen strategischen Ziels bestätigt bekommen: Die ehemals 80-prozentige Abhängigkeit von einem Kunden konnte er auf 22 Prozent zurückfahren – mit zehn Kunden aus verschiedenen Branchen erwirtschaftet das Unternehmen heute 80 Prozent des Umsatzes und stellt somit seine Geschäftstätigkeit auf eine breite und solide Basis.

Für weiteres Wachstum gerüstet

Die Erfahrungen mit dem Systemhaus haben sich auch nach der Einführung positiv entwickelt. Englert hat Software-Anpassungen vornehmen lassen, die nun bei Updates automatisch berücksichtigt werden. Anfragen an den Service werden schnell und kompetent beantwortet. „Der Support ist erstklassig und kann sich sehr gut auf die oftmals äußerst spezifischen Fragestellungen der Kunden einstellen“, lobt IT-Leiter Ries.

Die Investitionen in die neue Software und Dienstleistungen wie Wartung und Weiterentwicklung haben sich nach Aussagen von Geschäftsführer Englert gelohnt: „Wir haben festgestellt, dass uns die Software viel mehr bringt, als sie uns gekostet hat. Außerdem erreichen wir heute mit der gleichen Mitarbeiterzahl im Verwaltungsbereich einen deutlich höheren Umsatz. Wir haben schon verschiedenen Unternehmen die Software empfohlen. Es ist allerdings wichtig, dass ein Mitarbeiter für die Einführung und Pflege des Systems freigestellt wird. Für uns hat sich dieser Schritt ausbezahlt, und wir sehen uns bestens für weiteres Wachstum gerüstet.“