Einsatzbereiche und Lieferumfang klären

Um den Aufwand bei der Zertifizierung möglichst gering zu halten, gilt es vor der Zulassung für jedes Produkt unter Betrachtung der Anwendungsfälle zu klären, in welche Kategorie es optimalerweise eingeordnet werden sollte. Selbst innerhalb eines Bereichs ist hier zu differenzieren. Soll zum Beispiel ein Computer in China zugelassen werden, kann er je nach Verwendungszweck als ’normaler‘ PC oder Industrie-PC kategorisiert werden. Die Klassifizierung hat hier einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Zertifizierung und deren Kosten; das nötige Wissen über Produktzulassungen hilft, den Aufwand zu reduzieren.

Sonderfall: Geräte mit Funkschnittstellen

Besonders diffizil wird es immer dann, wenn in ein Gerät eine der heute gängigen Funkschnittstellen wie WLAN oder Bluetooth eingebaut wird. In diesem Fall müssen eine Reihe zusätzlicher Normen und Vorschriften beachtet werden. Sofern das schon bei der Entwicklung des Gerätes berücksichtigt wurde, gibt es wie auch schon im vorherigen Beispiel Möglichkeiten, durch die Wahl der richtigen Vorgehensweise bei der Zulassung Kosten zu senken. Insbesondere ist hier vorab die Frage zu klären, welche Zulassungen das eingesetzte Funkmodul bereits mitbringt und ob diese verwendet werden können. Denn wenn etwa einzelne Bauteile eines Produktes CE-zertifiziert sind, heißt das nicht, dass das Gesamtsystem ebenfalls CE-konform ist. Auch dies ist wiederum ein Beispiel für die Rückwirkung der Zertifizierungsstrategie in den Bereich der Produktdefinition und Entwicklung.

Die passende Zulassungsstrategie kann Unternehmen helfen, Zeit und Kosten bei der Produkteinführung auf internationalen Märkten zu sparen. Dabei kann das frühe Identifizieren der nötigen Zertifizierungen auch Auswirkungen auf Produktdefinition und Entwicklung haben, beispielsweise wenn die Komponenten eines Produktes für weitere Verwendung zusätzlich zum Gesamtprodukt geprüft und zertifiziert werden müssen. Bild: Fujitsu

Den Faktor Zeit im Blick behalten

Auch zu welchem Zeitpunkt eine Zertifizierung stattfindet und in welchem zeitlichen Rahmen sie abgewickelt wird, kann von großer Bedeutung sein. Erstens ist es wichtig, sich rechtzeitig mit dem Thema Zertifizierung auseinanderzusetzen. Relevante Vorschriften sollten schon während der Entwicklung berücksichtigt werden. Im schlimmsten Fall kann sonst ein aufwändiges Redesign notwendig werden. Zudem ist einzuplanen, dass eine Zertifizierung je nach Land und ‚Lernkurve‘ bis zu 26 Wochen dauern kann.

 

Service und Beratung rund um die passende Zertifizierungsstrategie

Bild: Fujitsu

Bei Fujitsu Technology Solutions wird das Zertifizierungsteam des unabhängigen Product Compliance Center bereits in einer sehr frühen Entwicklungsphase eingebunden. Zusammen mit der Entwicklungsabteilung wird eine Zertifizierungsstrategie erarbeitet, um das Produkt zu einem möglichst frühen Zeitpunkt auf den Zielmärkten verkaufen zu können. Die Einrichtung ist spezialisiert auf die Zertifizierung von IT- und Elektronikprodukten und arbeitet intensiv mit einem langjährig gewachsenen, internationalen Partnernetzwerk zusammen, um Zulassungen möglichst effizient abzuwickeln. Von dieser Expertise können seit 1996 auch externe Anwender profitieren: Neben umfassenden Mess-Dienstleistungen bietet das Unternehmen auch Zertifizierungsberatung und -abwicklung an. Zum Angebotsportfolio gehören unter anderem Probe-Audits, Normen-Updates, Dokumenten-Checks, Ausstellung von CE-Erklärungen, Integrationsunterstützung. Über das Service- und Beratungsangebot rund um den Themenkomplex Zertifizierung hinaus bietet die EInrichtung unter dem Stichwort ‚Compliance Talks‘ auch eine Seminarreihe zu den zentralen Fragen des internationalen Marktzugangs an.