Strukturiertes Vorgehen anhand von Modellen wie dem der ISA?oder dem abgebildeten Mesa-Modell erleichtern den Aufbau von IT-Systemen mit hoher Interoperabiliät. Bild: MESA International

Abhängigkeiten entlang der Supply Chain berücksichtigen

Erst die genaue Analyse des Unternehmens zeigt das ganze Ausmaß an Optimierungspotenzial – und welche Änderungen schnelle und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erzielenden Kosteneinsparungen versprechen. Doch gleichzeitig werden in vielen Integrationsprojekten immer noch hohe Mittel aufgewendet, um Interoperabilität zwischen bestehenden und neuen Systemen zu gewährleisten. Inzwischen helfen Standardisierungen, Normen und Modelle von unabhängigen Vereinigungen, diese Interoperabilität zu steigern.

Hervorzuheben ist neben dem ISA-Modell, das vielen Unternehmen nachweislich geholfen hat, auch das neue Modell der internationalen Manufacturing Enterprise Solutions Association (Mesa). Dieser Ansatz berücksichtigt neben IT-Lösungen im Produktionsumfeld auch Systeme und Abhängigkeiten zwischen Unternehmensbereichen sowie innerhalb der Supply Chain. Diese strukturierte Vorgehensweise trägt sowohl strategischen Initiativen als auch dem Geschäftsbetrieb, dem Produktionsmanagement sowie der Interoperabilität mit der Fertigung Rechnung. Ein Integrationsbus zwischen verschiedenen Applikationen sorgt dabei dafür, dass bei einem Versionswechsel eines Systems nicht alle Schnittstellen neu angepasst werden müssen.

Gerade die Integration zur Produktions- und Automatisierungsebene ist zudem durch Standards wie OPC und XML deutlich einfacher geworden. Der XML-Standard nimmt hier immer mehr an Bedeutung zu und bietet eine sehr gute Grundlage für den Datenaustausch. Werden Standards konsequent verwendet, wird der Aufwand für die Integration zur Feld- und Automatisierungsebene immer geringer. Bei einigen Unternehmen besteht auch die Möglichkeit, Felddaten in herstellerspezifische Informationsstrukturen einzubinden, die ihrerseits Interoperabilität zwischen den Ebenen herstellen.

Zusatzebene für Wartung und Updates

Sollte keiner dieser Ansätze problemlos umzusetzen sein, ist in jedem Fall ein strukturiertes Vorgehen essenziell. Als Alternative bietet sich ein ‚Unified Production Model‘ als Software-Ebene an, das auf XML aufbaut und somit einfach programmier- und verwaltbar ist. So kann die IT-Abteilung Informationen kontextorientiert, gesichert und personalisiert zur Verfügung stellen. Denn nur wenn Informationen für den Anwender verständlich verfügbar sind, kann er auf Basis der notwendigen Kennzahlen Nutzen und Wirtschaftlichkeit des Produktionssystems einschätzen. MES-Lösungen zielen nicht darauf ab, Prozessabläufe komplizierter zu machen, sondern sie zu vereinfachen, Zusammenhänge in der Produktionskette wie auch in der gesamten Supply Chain schneller und besser darzustellen sowie die Ergebnisse über Kennzahlen oder Key Performance-Indikatoren (KPI) zu verfolgen. So können Anwender die Wirtschaftlichkeit von Fertigungsprozessen genau überprüfen und rentable Folgeinitiativen gezielt in Angriff nehmen.