KIT-Ausgründung Kimoknow

Algorithmen automatisiert trainieren

Durch künstliche Intelligenz (KI) können Maschinen Objekte erkennen. Dafür werden Algorithmen mit Bilddaten manuell trainiert. Das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entstandene Start-up Kimoknow hat eine Technologie entwickelt, um dieses Training zu automatisieren.

Bild: Tanja Meißner, KIT
Bild: Tanja Meißner, KIT

„KI-Systeme für die Erkennung von Objekten zu trainieren, ist nach wie vor zeitaufwändig, unflexibel, teuer, stark umgebungsabhängig und erfordert einen hohen Rechenaufwand“, erklärt Lukas Kriete, Mitbegründer des Startups Kimoknow, einer Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Das Unternehmen greift daher auf Bilddaten zurück, die bei computerunterstützten Entwicklungsprozessen (CAD) und im Produktionsdatenmanagement (PDM) ohnehin für alle Objekte entstehen. Sie geben unter anderem Aufschluss über Material, Geometrie und Position des jeweiligen Gegenstandes. Die CAD- und PDM-Daten werden extrahiert und für das automatisierte Training der KI genutzt.

Einsatz in AR-Brillen

Das auf diese Weise geschulte Objekterkennungssystem kann beispielsweise in Augmented Reality (AR)-Brillen zum Einsatz kommen. Sie erfassen relevante Gegenstände im Sichtfeld des Nutzers in Echtzeit und verfügen zudem über Kontextinformationen zum betreffenden Objekt. Als ersten Use Case für solche AR-Brillen wurde ein Assistenzsystem entwickelt, das Fachkräfte bei der Montage komplexer Geräte unterstützen soll. Der virtuelle Assistent führt Anwender durch den gesamten Montageprozess, visualisiert Schritt für Schritt die Bauanleitung und zeigt so in welcher Reihenfolge welches Teil mit welchen Werkzeugen und Montagematerialien verarbeitet wird. Wenn Fehler auftauchen werden einzelne Schritte wiederholt und der Prozess dokumentiert. Monteure haben so beide Hände frei – das System wird über Blickkontakt, Handzeichen oder Sprachbefehl gesteuert

Der Assistent ist für alle Industrien geeignet, in denen hochkomplexe Produkte in geringer Stückzahl hergestellt werden. Der Prototyp wird für die Endmontage hoch spezialisierter Messgeräte eingesetzt und derzeit in Kooperation mit der Elabo GmbH am Center for Artificial Intelligence Talents (CAIT) am Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI) des KIT erprobt.