Der Sportwagenhersteller Porsche bindet in der Intralogistik Automated Guided Vehicles (AGVs) ein, die nun über den FleetExecuter der Tochtergesellschaft MHP gesteuert werden. Damit zentralisiert der Autobauer seine Flottenleitsteuerung. Die in die bestehende IT-Infrastruktur integrierte Cloud-Lösung ist in den Stammwerken in Zuffenhausen im Einsatz. Dort dient sie als funktionaler Core der Automatisierung des Logistikprozesses. In Kürze sollen weitere Roll-outs folgen, etwa beim Bau des Taycan. Geplant sind unter anderem Projekte, bei denen insgesamt mehrere hundert Fahrzeuge in unterschiedlichen AGV-Flotten mit mehr 300 Funktionen im Einsatz sind.
Alte und neue Assets orchestriert
Aktuell führen 27 Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) auf einer Strecke von 750 Metern bis zu 1600 Materialtransporte inklusive Ladefahrten am Tag durch. Dabei orchestriert die Software verschiedene neue und ältere Assets wie Aufzüge, Schnelllauftore und Bestandsanlagen. Außerdem überwinden die FTF auf ihrem Weg zwischen den verschiedenen Hochregalen vier automatische Tore, ein Doppelaufzugsystem und vier kreuzende Fremdsysteme. „Wir haben es hier mit einer komplett neuartigen Architektur zu tun. Um die individuellen Anforderungen bei Porsche zu erfüllen, haben wir die Lösung so konfiguriert und weiterentwickelt, dass sie die prozesskritische Produktionsversorgung sicherstellt.“, sagt Henning Hiebsch, Partner und Business Owner FleetExecuter bei MHP.
Im Vorfeld wurde die Anwendung vollständig digital modelliert und simuliert sowie anschließend physisch in einem Testumfeld sowie in einer kundennahen Cloud-Infrastruktur erprobt. Mit dem Ergebnis, dass die Software bereits wenige Monate nach Projektbeginn in Betrieb genommen werden konnte. Die Steuerung erfolgt dabei unabhängig vom Hersteller. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Seit Juni 2023 im Einsatz
„Ich bin positiv überrascht, dass das Projekt trotz einer kurzen Realisierungszeit von nur 9 Monaten so erfolgreich angelaufen ist“, sagt Marc Lösken, Leiter Porsche Markenlogistik. Seit Juni 2023 sind die Werke 2 und 3 bei Porsche in Zuffenhausen live. Es folgen zehn weitere Projekte, darunter im ‚Bau 70‘, der Montagehalle des Porsche Taycan, bei dem neue AGVs die Produktionsversorgung unterstützen. Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ‣ weiterlesen
MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung
Effizienter und flexibler
Die Software kann die Effizienz um bis zu 20 Prozent steigern, sie bietet mehr Transparenz und Resilienz auf dem Shopfloor von Porsche und stellt damit die Basis für verbesserte Prozesse dar. Mit ihr lässt sich zudem eine zu-verlässige Systemverfügbarkeit erreichen: Die Software verfügt über einige Sonder- und Notfallfunktionen, die eine hohe Fehlertoleranz gewährleisten.
„Durch die Nutzung des MHP FleetExecuter sind wir effizienter und flexibler als bisher in unserer werksinternen Logistik. Damit lässt sich unsere immer größer werdende Zahl an Fahrerlosen Transportfahrzeugen punktgenau steuern. Gleichzeitig können wir durch die software-gesteuerten Transportsysteme bisherige LKW-Fahrten einsparen“, sagt Albrecht Reimold, Mitglied des Vorstandes Produktion und Logistik bei Porsche.