„Gemeinsam zum Ziel“

Alexander Michnov ist Leiter des 
Geschäftsbereich Partner bei SAP Deutschland."
Alexander Michnov ist Leiter des Geschäftsbereich Partner bei SAP Deutschland.“ Bild: ©Ingo Cordes

Die Welt wächst näher zusammen, doch geopolitische Konflikte wie die Krise im Roten Meer und lokale Herausforderungen wie Streiks haben Unternehmen und ihre Lieferketten zuletzt stark beansprucht. Angesichts anhaltender Lieferengpässe, sind viele Unternehmen mit Lieferverzögerungen oder im schlimmsten Fall sogar Produktionsstopps konfrontiert. Dies sind Herausforderungen von einem solchen Ausmaß, dass Unternehmen sie nicht mehr eigenständig lösen können. Die Zeiten, in denen Partner wirtschaftlich autark und völlig losgelöst von anderen agieren konnten, sind vorbei.

Unternehmensübergreifende Kollaboration

Lieferanten, Dienstleister, Geschäftspartner und Kunden sind angesichts globaler Entwicklungen gezwungen, enger zusammenzuarbeiten. Dies ist – wie angemerkt – häufig geopolitischen Ereignissen geschuldet, aber nicht nur. Auch gesetzliche Veränderungen fordern ein Umdenken. Nehmen wir zum Beispiel die EU-Taxonomie-Verordnung 2020/852. Diese legt unter anderem die Berechnung und Dokumentation des CO2-Fußabdrucks fest. Zusätzlich müssen Unternehmen zukünftig Rechenschaft darüber ablegen, wie ihr Handeln den Wasser- und Meeresschutz, die Kreislaufwirtschaft, die Vermeidung und Verringerung von Umweltverschmutzung sowie den Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellung von Biodiversität beeinflusst. Ferner reglementiert die Verordnung Arbeitssicherheitsstandards und die Einhaltung der Menschenrechte. All dies sind Parameter, die jeder Partner für sich nur bedingt bereitstellen kann. Vielmehr müssen alle Beteiligten in der Lieferkette offen dafür sein, Daten zu teilen und Schnittstellen für den Informationstausch anzubieten. Durch die zunehmende Integration von Daten, Warenströmen und Lösungen fallen Lieferanten, Herstellern, Partnern und Kunden häufig keine klaren Rollenbilder mehr zu, jeder ist Partner, aber gleichzeitig auch Kunde. All dies zeigt: Nur durch einen Zusammenschluss in Geschäftsnetzwerken können Unternehmen langfristig erfolgreich sein.

Zusammenarbeit fördert Innovationen

Diesen Ansatz fördern wir bei SAP mit unserer Partner-To-Partner-Kollaboration schon seit langem. Nicht nur wir, sondern auch unsere Partner haben erkannt, dass sie durch die Zusammenarbeit und das Teilen von Knowhow und Ressourcen mit anderen profitieren können. So erhalten sie Zugang zu Möglichkeiten sowie Fachwissen, das über ihre eigenen Kompetenzen hinausgeht und durch den Wissens- und Ideenaustausch wird Innovation und die Entwicklung neuer Produkte sowie Services vorangetrieben und das damit verbundene Risiko geteilt. Darüber hinaus können Unternehmen, die sich in Partner-Ökosystemen zusammengeschlossen haben, neue Märkte erschließen und ihr Kundenportfolio erweitern. Doch nicht nur die Unternehmen selbst profitieren von der Zusammenarbeit – gemeinsam können Unternehmen Lösungen entwickeln, die besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten sind.

Der Einsatz vernetzter Systeme

Cloud-Angebote wie die SAP Industry Cloud können bei der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit eine wichtige Vermittlerrolle spielen. Wobei die technische Voraussetzung allein nicht reicht, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Sie lebt davon, dass immer mehr Unternehmen ihr Wissen teilen und so ihr Nutzen exponentiell wächst. Damit dies gelingt, müssen Partner allerdings ihr bisheriges Handeln überdenken. Eine entscheidende Rolle hierbei spielt auch das Thema ‚Reusability‘ – die Wiederverwendbarkeit von Softwarelösungen, die Partner etwa auf den Standardangeboten einer Industry Cloud aufbauen. Selbstentwickelte Lösungen sind zwar gut, doch ist es wenig effizient, wenn jeder seine eigenen entwickelt und für sich behält. Ideal wäre es, wenn jedem Partner eine Auswahl an Lösungen zur Verfügung steht, die er an seine Kunden empfehlen kann, um deren gesamte Transformation zu unterstützen. Gleichzeitig entstehen für die kollaborierenden Partner wertvolle neue Geschäftsmöglichkeiten.

Motivierte Menschen als Treiber

Umdenken allein reicht jedoch nicht – der Erfolg steht und fällt mit den Mitarbeitenden, die Probleme auf Lösungsebene angehen. Dabei kann es helfen, Talente von außen ins Unternehmen zu holen oder Mitarbeitende neu herauszufordern, um neue Sichtweisen zu gewinnen und letztlich Innovationen voranzutreiben. Um dies zu fördern, stellen wir unseren Partnern Tools und Services wie Coachings und Demos sowie zusätzliche Lehr- und Trainingsprogramme für ihre Mitarbeitenden zur Verfügung. Low-Code-Tools wie SAP Build entlasten Entwickler zusätzlich.

Gemeinsam zum Ziel

Die aktuellen Entwicklungen mögen Unternehmen vor scheinbar unüberwindbare Herausforderungen stellen. Doch wenn wir über unsere eigenen Unternehmensgrenzen hinausdenken und uns für die Kollaboration mit unseren Partnern öffnen, können wir diesen begegnen und die digitale Transformation erfolgreich vorantreiben. Durch die Zusammenarbeit und den Austausch können wir mehr erreichen als im Alleingang und unseren gemeinsamen Erfolg fördern. Wie unsere Partner bereits jetzt ihre Innovationen gemeinsam vorantreiben und den Austausch mit anderen Partnern aktiv gestalten, können Sie auf den nächsten Seiten nachlesen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und hoffe, dass Sie hilfreiche Denkanstöße mitnehmen können!







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