Fahrerloser Hochhubstapler bringt Vormaterial

Ein FTS für enge Gänge

An den fÃüf Sägestationen eines Stangenlagers entstehen auftragsbezogen die Rohlinge für die spanabhebende Bearbeitung von Strukturteilen. Der fahrerlose Hochhubstapler transportiert diese per Laser-Navigation in Wannenpaletten mit bis zu 1,5t Bruttogewicht zu den Großbearbeitungsmaschinen. (Bild: DS Automation GmbH / Nik Fleischmann)
An den fünf Sägestationen eines Stangenlagers entstehen auftragsbezogen die Rohlinge für die spanabhebende Bearbeitung von Strukturteilen. Der fahrerlose Hochhubstapler transportiert diese per Laser-Navigation in Wannenpaletten mit bis zu 1,5t Bruttogewicht zu den Großbearbeitungsmaschinen. (Bild: DS Automation GmbH / Nik Fleischmann)

Integriertes Gesamtsystem

Für den innerbetrieblichen Transport bei Engel nutzt das FTS die Lasernavigation. Dabei sorgen Reflektoren entlang der Gänge für Positioniergenauigkeit. Das Fahrzeug ist mit allen anderen frei navigierenden Systemen von DS Automotion kompatibel. Daher war für das FTS zum Rohteiletransport keine eigene Leitsteuerung erforderlich. Die Installation von DS Navios wurde lediglich erweitert. Dadurch gelang ohne zusätzlichen Aufwand die Integration der beiden Teilsysteme in ein gemeinsam genutztes Gesamtsystem. Beide Systeme können Streckenabschnitte miteinander kollisionsfrei nutzen.

Akzeptanz durch Sicherheit

Die Entwickler des Intralogistik-Partners wissen, dass der Erfolg eines FTS auch von der Akzeptanz im Betrieb abhängt. Deshalb waren Sicherheit und Kommunikation die höchsten Ziele bei der Entwicklung des neuen FTS-Modells. Dessen Sensoren für die Personensicherheit arbeiten mit Rundumsicht. Ein farbiges Bodenlicht vermittelt Zustandsinformationen auf einen Blick. Zudem kann Amadeus per Sprachausgabe Hinweise geben, wenn etwa Hindernisse zu lange den Weg blockieren. Mit der Formgebung des Fahrzeuges zielte ein prämierter österreichischer Industriedesigner darauf ab, die psychologischen Hürden zur Zusammenarbeit von Mensch und Maschine abzubauen. „Nach anfänglicher Skepsis haben sich unsere Mitarbeiter an Amadeus gewöhnt und Vertrauen in die Technik gefasst“, berichtet Peter Nenning. „Sie kennen das berechenbare Verhalten und die kompromisslose Personensicherheit des fahrerlosen Staplers.“

Zufrieden in die Zukunft

Das System wurde innerhalb weniger Tage in Betrieb genommen und läuft seit seiner Installation ohne technische Probleme. Noch transportiert der bisher einzige Amadeus nur die Rohlinge zu einer Handvoll Dreh-/Fräsbearbeitungszentrum und kehrt leer zum Rohmateriallager zurück. Dennoch war die angestrebte Entlastung der Staplerfahrer von Beginn an spürbar. Auch deshalb gibt es bei Engel recht konkrete Pläne, das System auf verschiedene Weise auszubauen. „Wir denken daran, das System um zusätzliche Fahrzeuge zu erweitern und mehr Maschinen mit Rohteilen zu versorgen“, nennt Moser eines der Vorhaben und ergänzt: „Zusätzlich ist angedacht, die gefertigten Teile zur Weiterverarbeitung zu verbringen.“ Langfristig kann sich der Intralogistik-Manager eine Umstellung des gesamten innerbetrieblichen Warentransportes auf Fahrerlose Systeme von DS Automotion vorstellen.