Autor Frank Naujoks

Abrechnungsmodell und gesetzliche Grundlagen prüfen

Vor der Entscheidung für ein SaaS-System sollten Anwender zudem prüfen, welche gesetzlichen Grundlagen gegebenenfalls die Verwendung ihrer ERP- oder Kundendaten einschränken und welcher Gesetzgebung der Anbieter unterliegt. Unternehmen kommen auf diesem Feld in der Regel nicht umhin, sich sorgfältig mit Datenschutz und Datensicherheit zu beschäftigen. Die Bezahlung der Dienstleistungen erfolgt meistens periodisch nach diversen ‚Pay-per-use‘-Modellen: Der Preis wird dabei etwa nach Komponentenlaufzeit, Anzahl der Nutzer oder Funktionsumfang berechnet. Dies ist zwar keine verbrauchsabhängige Abrechnung, lässt sich jedoch recht genau kalkulieren. Dass keine Anfangsinvestitionen für Software und Hardware notwendig werden, kann deutlichen Einfluss auf die Liquidität des Unternehmens ausüben. Viele Cloud-Lösungen sind zudem darauf ausgelegt, sich ohne IT-oder Beratungsfachwissen konfigurieren zu lassen. Bei ihren Bedienkonzepten verfolgen viele Anbieter das Ziel, Systemoberflächen bereit zu stellen, die weitgehend ohne Schulung erlernt und bedient werden können.

Neue Funktionen aus dem Anwenderkreis

Ein Nachteil kann sich allerdings daraus ergeben, dass Anwender im Rahmen der Herstellervorgaben agieren und vielfach gewohnte Abläufe aufgeben müssen. Um Systemfunktionalitäten für Aufgaben zu entwickeln, die im Standard nicht abgebildet werden, haben sich rund um gängige Lösungen-Entwickler-Communities zusammengetan: Je nach Strategie des Anbieters stehen entsprechende Entwicklerwerkzeuge für die Erstellung von neuen Programmteilen bereit. Darüber hinaus existiert häufig die Möglichkeit, neue Module zertifizieren zu lassen und anschließend auf Systemmarktplätzen bereitzustellen. Die Bandbreite verfügbarer Zusatzwerkzeuge reicht dabei von funktionalen Ergänzungen bis hin zu umfassenden Branchentemplates.

Vorteile für schnell wachsende :Unternehmen und Konzerntöchter

Ob Firmen Cloud-basierte Unternehmenssysteme sinnvoll einsetzen können, hängt in hohem Maß von der Verfassung des Unternehmens und den Aufgaben ab, die mit dem System gelöst werden sollen. Gegenwärtig zeichnen sich dabei zwei Nutzer-Segmente ab, die sich überproportional häufig für SaaS-ERP-Anwendungen entscheiden: Zum einen schnell wachsende Mittelständler, die über eine heterogene IT-Landschaft verfügen und Finanzbuchhaltung, Customer Relationship Management, Projektmanagement-Software harmonisieren wollen. Hinzu kommen Unternehmen, die für Tochter- oder Landesgesellschaften eine schnell einzuführende Lösung suchen, die mit dem führenden System in der Zentrale verbunden werden soll.