Die Informationen zum Arbeitsplatz auf einen Blick: Die Orbis Multi Process Suite visualisiert Informationen zum Geschehen in der Fertigung grafisch innerhalb einer Bildschirmmaske. Bild: Orbis AG

Rollenspezifische Systemoberflächen

Die Lösung basiert auf der Programmiersprache Abap und ist darauf ausgelegt, Informationen und Kennzahlen − wie die Taktzeiten von Maschinen − Fach- und Führungskräften in verständlicher Form darzustellen. Den Führungskräften werden die entscheidungsrelevanten KPI aggregiert und optisch ansprechend aufbereitet in Berichten abgezeigt. Die Informationen werden prozessbezogen auf industrietauglichen Nutzeroberflächen visualisiert, die an Microsoft Powerpoint angelehnt sind. Das Add-On kann zudem auf verschiedenen Endgeräten wie Desktop, Smartphone oder Tablet-PC genutzt werden. So haben Maschinenbediener, Schichtund Werksleiter, aber auch die Geschäftsführung Echtzeitinformationen auch unterwegs zur Hand. Das in die Anwendung integrierte Rollenkonzept sorgt dafür, dass Endanwender nur auf die Informationen zugreifen können, die für seine Aufgabe benötigt werden. Für Maschinenbediener sind das beispielsweise Arbeitsanweisungen, Arbeitsvorräte oder die Materialbedarfe für seine Maschine, für das Management die Kennzahlen zur Effizienz in Fertigung und Logistik und zur Produktqualität. In dem Add-On lässt sich zudem eine Drill-down- Navigation erstellen, die etwa Aktivitäten detailliert bis hinunter auf die Ebene einzelner Fertigungszellen anzeigen kann.

Für den In-Memory-Betrieb geeignet

Auch der Materialfluss in einem Kanban- Regal, also die Entnahme und das Wiederauffüllen von Ware, kann in der Anwendung visualisiert werden. Je nach Bedarf lassen sich Warenbewegungen, angefangen vom Rohstofflieferanten über den Transport bis hin zu den aktuellen Beständen intern und beim Kunden, bis hinunter auf die Ebene einer Verpackungseinheit abbilden. Zugleich ist es möglich, die Bestandssituation in den einzelnen Bereichen des internen Lagers auf einem Monitor oder einem Mobilgerät übersichtlich darzustellen − wahlweise tabellarisch, grafisch oder bildlich. Falls erforderlich können auch individuelle, prozessbezogene Kennzahlen, etwa zur Personalplanung oder die Unfall- und Krankenstatistik in der Fertigung, dargestellt werden. Und auch qualitätsrelevante Merkmale wie das Gewicht des Fertigproduktes kann mit den im Materialstamm des ERP-Systems hinterlegten Referenzdaten verglichen werden. Falls das Produktgewicht signifikant von den Referenzwerten abweicht, lässt sich automatisiert der Versand benachrichtigen. Die erfassten Wiegedaten stehen darüber hinaus für statistische Auswertungen zur Verfügung. Da die Lösung in Verbindung mit der In-Memory-Plattform SAP Hana betrieben werden kann, lassen sich auch große Datenmenge verarbeiten.

 

Werkhalleninformationen als Grundlage für Prozessgestaltung

Das Werkzeug zur Visualisierung von Shopfloordaten Orbis Multi-Process Suite besteht aus vier Komponenten: Das Orbis Multi-Process Interface (OMPI) ist für die Verknüpfung der Unternehmenslösung mit Waagen verantwortlich, mit Maschinensteuerungen, industriellen Steuerungssystemen, PCs an den Fertigungslinien, OPC-Servern und Auto-ID-Komponenten. So können Informationen und Steuerungsdaten systemübergreifend vermittelt werden. Den Transfer der Daten aus den Shopfloor-Systemen in das ERP-System regelt das http-basierte Orbis Multi-Process Protocol (OMPP) als generische Kommunikationsschicht. Dabei verarbeitet das Protokoll die Daten aus den Systemen unterschiedlicher Hersteller mit derselben Logik. Die Modellierung und Anpassung der Geschäftsprozesse im Unternehmenssystem erfolgt mit dem Orbis Multi-Process Designer (OMPD). Dabei sollen Mitarbeiter aus der IT -Abteilung des Fertigungsbetriebes bereits nach einer kurzen Einarbeitungszeit in der Lage sein, mithilfe des Tools Layouts der Bildschirmmasken für die Prozesse selbst zu erstellen. Im letzten Schritt werden die Geschäftsprozesse dann mit dem Orbis Multi-Process Viewer (OMPV) oder im Internet mit gängigen Internet- Browsern auf den verschiedenen Endgeräten visualisiert. Neben dem Blick auf das Produktionsgeschehen bietet sich Mitarbeitern so die Möglichkeit, ein Geschäftsprozess-Monitoring aufzubauen, bei dem Befugte direkt in Produktions- und Logistikprozesse eingreifen können.