Redundante Druck- und Validierungssystemlösung

Für die Installation der Systemlösung wurde ein klimatisierter Raum im Materiallager eingerichtet und mit drei Drucklinien ausgestattet. Die Anlagen werden durch ein redundantes PC-System gesteuert und bestehen aus externen Abwickel- und Aufspulvorrichungen für Etikettenträger mit bis zu 30 Zentimetern Durchmesser, einem Thermodruckwerk und einer CCD-Kamera, die jedes gedruckte Etikett prüft. Klaus Speiser bedient die Systemlösung und verlässt sich auf den 24-Stunden-Service des Outsourcing-Partners: „Wenn einmal ein Defekt vorliegt oder eine Störung nicht direkt von mir behoben werden kann, ist in der Regel noch am gleichen Tag der Servicetechniker zur Stelle. Problematisch ist die Störung einer Drucksystemlinie jedoch nicht mehr, da wir sofort die Etikettenproduktion auf einer anderen Linie fortsetzen können“, schildert Speiser.

Auch die Etiketten kamen bei der Reorganisation auf den Prüfstand. Verschiedene Materialien wurden auf Haftung, Temperaturempfindlichkeit und Druckqualität geprüft, und die Verfügbarkeit entsprechender Mengen vertraglich festgelegt. In der Verantwortung des Dienstleisters liegen auch Gestaltung und Abstimmung des Drucklayouts. Vor der Reorganisation gab es keine klaren Richtlinien für Etikettenlayout und Druckfreigabe. Die für unterschiedliche Länder erforderlichen Etiketteninformationen wurden nun anhand von Lebensmittel- und Kennzeichnungsvorschriften hinsichtlich geprüft und zusammen mit dem Produzent und seinen Großkunden festgelegt. Die Etikettendaten und Layout-Beschreibungen wurden in eine zentrale Datenbank aufgenommen, Änderungen und Neuanlagen werden heute zwischen den Partnern des Produzenten und dem Dienstleister abgestimmt. Letztlich wird ein Originaldruck nach REA-Kriterien per Scanner geprüft, protokolliert und durch Friesland Campina freigegeben. Erst dann wird das Drucklayout über eine VPN-Verbindung an das PC-System im Druckerraum übertragen.

Fehldrucken softwaregestützt vorbeugen

„Der Druck und die automatische Validierung der Etiketten erfolgt über die Etiketten-Drucksoftware von GOD BM“, erläutert Speiser. Johann Augustin, Maschinenführer an einer Verpackungslinie für Low Fat Yoghurts, ergänzt: „Die Etiketten-Applikatoren erkennen, wenn auf den Rollen fehlerhafte Etiketten entfernt wurden. Sie spulen in solchen Fällen weiter vor, bis sich korrekte Etiketten auf der Trägerfolie befinden.“ Für Disponent Gerd Simpfendörfer bietet die neuen Lösung klare Vorteile: Klare Zuständigkeiten führen zu schnellen Freigaben, zudem liegen stets ausreichende Mengen an Etiketten bereit. Insgesamt spielt fehlerhafte Kennzeichnung für Reklamationen keine Rolle mehr. Dadurch sind die Kosten pro Steigen-Etikett wesentlich präziser berechenbar. Hinzu kommt: Weniger Reklamationen bedeuten in der Regel auch zufriedenere Kunden.