Ähnlichkeit erkannt, Kosten reduziert

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In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Kundenansprüche in Schlüsselbranchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau deutlich verändert. Besonders einträglich und meist Tagesgeschäft war die Massenfertigung von Einzelteilen oder Baugruppen. Darauf waren auch gängige ERP-Anwendungen ausgerichtet – Einzel- oder Variantenfertigung hingegen war oft nur über Umwege abzubilden. „Zu den Herausforderungen in der Variantenfertigung gehören heute die termingerechte Bearbeitung einer Vielzahl von Aufträgen mit sinkenden Losgrößen bei kurzen Lieferzeiten und schwankenden Bedarfen der Kunden. Die bedarfsgerechte Produktion erfordert Prozessoptimierungen in den Bereichen Produktion und Logistik, eine besondere Funktion kommt hier dem ERP-System zu“, sagt Christian Biebl, Geschäftsführer von Planat. Das Stuttgarter Unternehmen entwickelt und vertreibt das ERP-System Fepa, das besonders auf die Realität in einer flexiblen Fertigung zugeschnitten ist und dafür beispielsweise das Dokumentenmanagement mit dem ERP-Kern verknüpft.

Schnell kalkulieren

Durch die Verbindung lassen sich Kalkulationen und CAD-Konstruktionsdaten zusammenbringen, um zunächst den Angebotsprozess zu beschleunigen. „Durch die gemeinsame Datenbasis im ERP-System können Verkauf, Einkauf und Produktionsplaner auf alle relevanten Daten zugreifen, die für schlanke und effiziente Prozesse zur Kalkulation und Umsetzung kleinster Serien oder der Produktion von Einzelstücken notwendig sind. Die konsequente Unterstützung aller Vorgänge im Unternehmen durch das ERP-System reduziert den Aufwand deutlich und sorgt für höhere Deckungsbeiträge in den Unternehmen“, sagt Geschäftsführer Biebl. Das Unternehmen beliefert ausschließlich fertigende Betriebe aus verschiedenen Branchen und bietet neben ihrem ERP-System auch Beratungsdienstleistungen rund um Prozessanalysen und -optimierungen an. Diese sollen Hersteller in die Lage versetzen, ihre Variantenfertigung zu optimieren, um kleine Losgrößen wirtschaftlicher abbilden zu können.

Schattenprozesse kosten Geld

Die Prozesse zwischen Einkauf, Verkauf und Fertigung lassen sich zwar in der Massenfertigung leichter digital abbilden. Doch auch bei der Variantenfertigung gibt es Parallelen zwischen den Aufträgen. Um sie zu finden, sollten Systeme für CAD, PDM und ECM ins ERP-System integriert werden. Identifizierte Ähnlichkeiten bei den Konstruktionsdaten, Materialkalkulationen bis zur Werkzeugauswahl und -einrüstung bieten oft Hebel zur Kostenoptimierung. Die Grundlage für diesen Ansatz ist allerdings eine stringente Datenpflege: „Medien- und Systembrüche, Papierprozesse ohne digitales Abbild bergen die Gefahr für Fehler und Fehleinschätzungen“, sagt Christian Biebl. Doch wer seine Daten pflegt und die Subsysteme integriert, könne den Aufwand in der Variantenfertigung oft drastisch senken.







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