Wegbereiter des digitalen Wandels

Wie Edge Computing die Cloud überholt

Kennzahlen per Retrofit

Edge-Computing-Geräte sind die Hardware, die die Anwendung von Edge Computing in verschiedenen Branchen vorantreibt. Sie werden je nach den Softwareanwendungen oder Funktionen, mit denen sie ausgestattet sind, zur Erfüllung unterschiedlicher Aufgaben verwendet. In der Fertigungsindustrie spielen Edge-Geräte die wichtige Rolle, die Verarbeitung mit geringer Latenzzeit in die Fertigung zu bringen. Dies ermöglicht eine Optimierung der Produktion durch datengesteuerte Richtlinien. Ein Beispiel ist der Einsatz von Edge-Computing zur Erfassung von Maschinendaten aus Altgeräten. In diesem Fall werden Edge-Geräte an der Anlage angebracht, und die erfassten Daten können übertragen und für Berechnungen der Gesamteffizienz der Anlage (Overall Equipment Efficiency, OEE) verwendet werden. OEE-Berechnungen ermöglichen die Integration eines datengesteuerten Geschäftsmodells zur Optimierung der Anlagenleistung innerhalb von Altfabriken. Die Genauigkeit, die Edge-Computing-Geräte bei der Datenerfassung bieten, stellt sicher, dass die OEE-Berechnung genauer ist als bei manuellen Datenerfassungsverfahren.

Echtzeit-Applikationen möglich

Edge-Computing vereinfacht auch die Datenanalyse innerhalb des Fertigungsbereichs. Wo eine Produktionshalle Hunderte von Maschinen und IoT-Geräten enthält, erfassen, verarbeiten und speichern Edge-Geräte Daten über ein dezentrales System. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass die Verarbeitung quasi in Echtzeit erfolgt, ohne dass immer auf die Cloud oder externe Rechenzentren zugegriffen werden muss. Die dezentralisierte Natur des Edge-Computing bedeutet auch, dass die IT-Sicherheit für jedes Edge-Gerät lokal gelöst ist. Dies dient also als Schutzschild gegen Cyberattacken. In Situationen, in denen es zu erfolgreichen Angriffen kommt, sind die Informationen innerhalb des durchbrochenen Edge-Netzwerks betroffen, werden aber nicht auf andere Netzwerke eines Unternehmens übertragen.

Auswärts DSGVO-konform

Auch ein Smartphone, Laptop oder Tablet kann zum Edge-Computing-Gerät werden. Mit diesen Geräten können Mitarbeiter etwa in entlegene Regionen entsandt werden und beispielsweise Serviceaufgaben unterstützen. Auch im Umgang mit personenbezogenen Daten kann der Ansatz helfen. Im Gegensatz zum Cloud Computing werden bei Edge-Computing-Geräten die Kundeninformationen ausschließlich auf dem Gerät gespeichert, und die Geräte können so konfiguriert werden, dass die erfassten Daten innerhalb einer bestimmten Zeitspanne gelöscht werden. Hersteller in der biomedizinischen Industrie und Dienstleistungsanbieter, die Lagerhäuser besitzen, können auch Edge-Computing-Geräte einsetzen, um den Betrieb im Fertigungsbereich zu verbessern. Das Anbringen von Edge-Geräten an Materialhandhabungstools oder innerhalb bestimmter Abschnitte hilft beim Verständnis des Werkstattverkehrs, der Bestandsverwaltung und der Produktivität. Die erfassten Daten können dann verwendet werden, um die Lagerhaltung zu vereinfachen und die Auftragsabwicklung zu beschleunigen.

Begleitet den digitalen Wandel

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass Edge-Computing bei einer schier endlosen Anzahl und Ausprägung von Geräten und Anwendungen eingesetzt wird, die der Datenerfassung und -verarbeitung dienen. Laut Gartner werden bis zum Jahr 2025 75 Prozent der generierten Daten außerhalb zentralisierter Rechenzentren oder der Cloud verarbeitet. Damit ist Edge-Computing auch als gesetzte Begleiterscheinung der digitalen Transformation insgesamt zu verstehen. Ein Technologiekonzept, das als Gegenentwurf zum ‚Cloud-only‘-Paradigma geeignet ist, die Arbeitsweise vielerorts zu revolutionieren.







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