Flexibel bleiben im Baukastenprinzip

Skalierbare Digitalisierungs- und Automatisierungssysteme sollen ihren Anwendern Flexibilität verschaffen. So sollen Unternehmen einerseits von den Vorteilen einer standardisierten Arbeitsweise profitieren, andererseits bei Veränderungen kurzfristig reagieren können, etwa bei Sortiment oder Ausbringungsmengen. Beim Betreten eines neuen Marktes beispielsweise können Unternehmen ihr Wachstum meist nur ungefähr kalkulieren. Wenn also ein Logistikzentrum zu Beginn mit 10.000 bis 15.000 Planungsplätzen rechnet, stellt es beim Eintritt in den Markt nur 8.000 Lagerplätze bereit. Zur selben Zeit errichtet es jedoch schon Freiflächen oder schnell verlagerbare Arbeitsflächen, um bei der Automatisierung der Lagersysteme die Gassen erweitern zu können, ohne dem Betrieb in den Weg zu kommen. Durch skalierbare Systeme, die schon anfangs das potenzielle Wachstum mit einbeziehen, können Unternehmen später schnell auf neue Anforderungen reagieren.

Modularität ist ein Lösungsweg

Ein modularer Aufbau des Digitalisierungs- und Automatisierungssystes ist oft ausschlaggebend für deren Skalierbarkeit. Lassen sich die Systeme nach dem Baukastenprinzip zu- oder abgeschalten, verursachen etwa verdoppelte oder halbierte Liefermengen meist deutlich weniger Umstände. Bei der Planung einer Infrastruktur beziehen Unternehmen also nicht nur den Ist-Zustand, sondern den langfristigen Bedarf mit ein. Entscheidend ist es, früh die passenden Methoden, Techniken und Prozesse zu identifizieren und zu verwenden. Die Skalierbarkeit von Systemen solte zudem nicht nur auf Wachstum ausgelegt sein, sondern in Krisen auch nach unten veränderbar bleiben, etwa um Betreibern Kosten zu sparen.

Beispiele in Intralogistik und Montage

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind ein Beispiel für skalierbare Systeme in der Automatisierung. Im Gegensatz zu Förderbändern lassen sich diese mit geringem Aufwand innerhalb kurzer Zeit erweitern. Ihre Anzahl lässt sich außerdem nach Belieben erhöhen. Und in der Produktion werden heute zunehmend universelle anstatt feste Arbeitsplätze für die einzelnen Montageschritte eingerichtet. An diesen Stationen können diverse Schritte erledigt werden und sie sind insgesamt auf Skalierbarkeit ausgelegt. Wenn etwa die Nachfrage nach bestimmten Tätigkeiten zunimmt, können sie auf diese Plätze ausgelagert werden. Solche Beispiele illustrieren, wie Baukasten-ähnliche Systene dazu beitragen können, eine zukunftsfähige Infrastruktur im Werk einzurichten. Jedenfalls wenn sie früh genug geplant und zu den Anforderungen passend integriert werden.

Autor:

Dipl.-Ing. Michael Flaig ist Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Operations bei der Protema Unternehmensberatung GmbH.







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