Bei dem Anbieter rund um das Thema Messtechnik laufen die Reporting-Fäden aus den einzelnen internationalen Standorten jetzt mittels Software einheitlich zusammen. Bild: Diehl Metering

Einheitlicher Prozess

Für die Vertriebsplanung entwickelten die Unternehmenseinheiten zunächst einen einheitlichen Vertriebsplanungsprozess. Das zu Grunde liegende Datenmodell berücksichtigt dabei die länder- beziehungsweise unternehmensspezifischen Anforderungen, sodass sich jede Unternehmenseinheit darin wiederfindet. Nach sechs Monaten waren die ersten vier Unternehmenseinheiten in Deutschland, Frankreich und Österreich an das neue, zentrale Planungssystem angebunden. Egal ob auf Ebene einzelner Kunden oder einer Kundengruppe geplant wird, das System konsolidiert die internationalen Daten und stellt einen Überblick über den gesamten Teilkonzern-Bereich bereit. Eine Workflow-Funktion mit integrierten Freigabeprozessen unterstützt die internationale Kollaboration. Einmal jährlich plant der Messtechnikanbieter Menge und Preis basierend auf den Daten von rund 25.000 Kunden und 100.000 Materialien. Hierbei wird eine Planungsperiode von fünf Jahren angesetzt.

Eine besondere Herausforderung ist der unterschiedliche Planungsstart der Unternehmenseinheiten, die jeweils ihre entsprechenden Vorjahreszahlen zugrunde legen. Das BI-System generiert aus den ‚Rolling 12-Umsatzzahlen‘ Vorschlagswerte, welche die saisonalen Schwankungen automatisch berücksichtigen. „Für neue Materialien, die im ERP noch nicht angelegt sind, gibt es die Möglichkeit mit virtuellen Materialien in die Zukunft zu planen. Bei Markteinführung dieser Produkte können die Planwerte der bis dato virtuellen Produkte auf das nun im ERP angelegte Material einfach mit einem Mausklick überführt werden“, sagt Nadine Volkart. „Der Spagat zwischen weltweiter Vereinheitlichung der Vertriebsplanungsprozesse unter Berücksichtigung lokaler Anforderungen konnte mit der neuen Lösung gemeistert werden. Erstmals gibt es transparente Abläufe über die Ländergrenzen hinweg“, sagt Marc Kellner. „Im nächsten Schritt steht nun der Rollout der Lösung für weitere Unternehmenseinheiten bevor.“ Dank der Integration von Planung und Analyse in einem einzigen Werkzeug sind nun Auswertungen direkt aus der Planung heraus möglich, was eine deutliche Arbeitserleichterung und Effizienzsteigerung für alle Anwender bedeutet.

Einer tanzt aus der Reihe

„Eine Besonderheit ist die Intercompany-Planung mit unserem Fertigungsstandort in Nürnberg, welcher nahezu ausschließlich als interner Teilkonzernlieferant agiert“, erklärt Nadine Volkart. „Deren Umsatzplanung stellt gleichzeitig die Planung der internen Materialbeschaffung aller anderen Schwesterunternehmen dar. In der neuen Software haben wir diese Verflechtung gelöst, indem die internen Kunden unseres Nürnberger Standorts ihre Materialbeschaffungsplanung erfassen. Diese wird automatisch als Umsatzplanung für den Fertigungsstandort übernommen. Ein manueller Eingriff ist natürlich jederzeit möglich.“