Enge Abstimmung zwischen Vertrieb und Produktion

Alle Daten, die der Vertrieb mit einem Kunden für einen Neuauftrag abstimmt, werden inzwischen zunächst in einem bestimmten Teil des Customer Relationship Management-Systems (CRM) des Unternehmens, dem Fertigungsplan oder ‚F-Plan‘, dokumentiert. Darin ist das Projekt mit allen Arbeitsgängen aufgeschlüsselt, darunter die Stunden, die Kosten für das Konstruieren der Form sowie die Auslagen für Gießen und Feinputzen. Auf dieser Basis errechnet der Vertrieb einen Geldwert, den er dem Kunden als Angebot vorlegt. Erteilt der Kunde den Auftrag, nutzen die Produktionsplaner die dokumentierten Aufwände. Der F-Plan wird ins ERP-System und dort in das Cosmo Consult-Produktionsplanungstool CC|Top überspielt und 1:1 abgebildet. Der Leitstand errechnet dann eine Lieferterminvorhersage, die der Vertrieb dem Kunden weitergeben kann.

Auch Wunschtermine lassen sich so weitgehend berücksichtigen. Dann startet die Fertigung. Durch den Einsatz des Zusatzmoduls entfällt in diesem Prozess die Rolle des ‚Terminjägers‘, alle Daten entstehen zentral durch das Produktionsplanungstool. Dabei bewertet das System stets die Personalressourcen auf der Grundlage von Echtzeitbuchungen wie etwa Fehlzeiten. Bei der exakten Abbildung von Kapazitäten berücksichtigt die Software sogar die individuellen Kapazitäten und Fachkenntnisse der einzelnen Mitarbeiter. Dadurch entsteht eine Echtzeitsicht auf die Auslastung des gesamten Unternehmens in allen Prozessschritten – einschließlich der zahlreichen prozessbegleitenden Qualitätskontrollen. Vom Angebot bis zum Lieferschein entsteht so ein durchgängiger, geordneter Daten- und Dokumentationsfluss.

Der ‚Datenkrake‘ zwingt zu einheitlichem Vorgehen

Die Neueinführung eines ERP-Systems führte für das Unternehmen unmittelbar zu einer Reihe von Vorteilen. Projektleiter Krause schätzt vor allem die Zentralisierung der Daten, die zu deutlich weniger Datenfehlern führt: „Ich sehe Dynamics NAV als Datenkrake. Der Konsens ‚alles kommt ins ERP-System‘ zwingt uns zu einer Strukturierung von Daten zu Datenformen und Normen, die eingehalten werden müssen. So schaffen wir dort einen zentralen Datenpool, den jeder nach seinen Aufgaben und Berechtigungen nutzen kann.“ Ein weiterer Fortschritt betrifft die bessere Ressourcenauslastung durch den Fertigungsleitstand und das Produktionsplanungssystem. Das Software-Modul visualisiert dabei zuverlässig alle Kapazitätsreserven. „Natürlich haben wir wie jeder Produktionsplaner die Möglichkeit der manuellen Umschichtung, der Fremdvergaben oder Sonderschichten“, betont Wendt. „Wir sehen das jetzt aber schon drei Wochen im Voraus“, sagt der Geschäftsführer. Dass das System zudem die verschiedenen Mitarbeiterqualifikationen flexibel ausnutzt und diese entsprechend variabel einsetzt, sieht er als zusätzlichen Pluspunkt.

Grundlage für Produktionsmanagement in Echtzeit

Abfragen ermöglichen jederzeit Einblicke in die Projektstände, die Kosten und Zeiten, wie es vorher nie möglich war. Dadurch bieten sich Entscheidungsgrundlagen etwa für Kapazitätsanpassungen in Echtzeit. Die Wahl des IT-Partners hat dabei nach Einschätzung des Projektleiters klar zum Erfolg des Projekts ‚ERP‘ beigetragen: „Mit ihrem Produktions-Know-how waren die IT-Berater sehr schnell in der Lage, unsere Prozesse zu verstehen und deckten einige Schwachstellen bei uns auf. Außerdem trugen sie zu einer sinnvollen Priorisierung unserer Anforderungen bei“, bestätigt Krause die erfolgreiche Zusammenarbeit. Wendt fasst zusammen: „Auch wenn es im Laufe des Projekts – wie bei jedem Projekt dieser Größe – den einen oder anderen Engpass gegeben hat, so ist es am Ende doch eine echte Erfolgsstory.“ Daher wird ACTech noch im Jahr 2014 die Tools des IT-Dienstleisters für Personalzeit- und Betriebsdatenerfassung einführen.