Gefahren durch QR-Codes

Quishing auf dem Vormarsch

Nicht nur klickbare Links in E-Mails können gefährlich sein, auch QR-Codes werden von Cyberkriminellen ausgenutzt. Klaus Gheri, Vice President & General Manager Network Security bei Barracuda Networks, informiert über dieses Angriffsmuster.

Bild: Barracuda Networks AG
Bild: Barracuda Networks AG

Der Einsatz von Technologie entwickelt sich ständig weiter, um privates und berufliches Leben bequemer zu gestalten, wie sich am Quick Response (QR)-Code zeigt. Mit dem zweidimensionalen Strichcode können Benutzer beispielsweise schnell und einfach Website-URLs und Kontaktinformationen weitergeben oder Zahlungen vornehmen. Jedoch hat diese Technologie auch neue Möglichkeiten für Cyberkriminelle eröffnet. QR-Code-Phishing-Angriffe, auch als Quishing bekannt, sind auf dem Vormarsch und stellen eine erhebliche Bedrohung für Benutzer und Unternehmen gleichermaßen dar.

Schaden durch QR-Codes

QR-Codes in E-Mail-Angriffen sollen Empfänger dazu zu verleiten, bösartige Websites zu besuchen oder Malware auf ihre Geräte herunterzuladen. Diese Angriffe beinhalten in der Regel Social-Engineering-Taktiken, die darauf abzielen, das Vertrauen auszunutzen, das Menschen häufig in E-Mails vermeintlich vertrauter Absender setzen. Im Folgenden finden sich einige Beispiele für die Taktiken, die Cyberkriminelle anwenden:

Phishing-Links: Angreifer betten beispielsweise QR-Codes in Phishing-E-Mails ein und fordern die Benutzer auf, den Code zu scannen und eine gefälschte Seite zu besuchen, die scheinbar zu einem vertrauenswürdigen Dienst oder bekannten Anwendung führt. Die Opfer werden in der Regel dazu verleitet, ihre Anmeldedaten einzugeben, die dann vom Angreifer abgefangen werden. Gefälschte QR-Codes können auch zu Umfragen oder Formularen führen, die persönliche Daten wie Name, Adresse oder andere sensible Informationen abfragen. Die Opfer werden dabei eventuell mit angeblichen Belohnungen, Preisen oder sogar einer kleinen Zahlung gelockt.

Malware-Downloads: Ebenso können QR-Codes die Opfer mit bösartigen Websites verbinden, die beim Scannen automatisch Malware auf das Gerät des Opfers herunterladen. Diese Malware kann von Spyware bis hin zu Ransomware reichen und ermöglicht es Angreifern, Daten zu stehlen oder die Kontrolle über ein Gerät zu übernehmen.

Schutz durch Bilderkennung

QR-Code-Angriffe sind mit E-Mail-Filtermethoden oft nur schwer zu erkennen. Es gibt weder einen eingebetteten Link, noch einen bösartigen Anhang, der gescannt werden kann. E-Mail-Filter sind nicht darauf ausgelegt, einen QR-Code bis zu seinem Ziel zu verfolgen und auf bösartige Inhalte zu prüfen. Außerdem wird die eigentliche Bedrohung auf ein anderes Gerät verlagert, das möglicherweise nicht durch die Sicherheitssoftware des Unternehmens geschützt ist.

Der Einsatz von KI und Bilderkennungstechnologie ist eine Möglichkeiten, QR-Code-Angriffe zu erkennen. Ein gefälschter QR-Code ist in der Regel nicht das einzige Anzeichen für eine bösartige E-Mail. Die KI-basierte Erkennung berücksichtigt auch andere Signale wie etwa Absender, Inhalt, Bildgröße oder Platzierung. Sicherheitstechnologien zur Impersonation Protection nutzen diese und andere Techniken, um QR-Code-Angriffe zu entdecken und zu blockieren.

Auch sollten QR-Code-Angriffe Teil von Sicherheitstrainings werden, um Benutzer über die Taktiken der Angreifer aufzuklären.