Maschinenausstoß erhöht

Die im MES erfassten Daten und Kennzahlen werden gemäß der Rolle und Berechtigung des jeweiligen Mitarbeiters in unterschiedlichen Verdichtungsstufen ausgewertet. Auf diese Weise lassen sich Störungsmuster erkennen, zum Beispiel wenn ein bestimmtes Problem häufig an einer Arbeitsstation auftritt. „Die Analysen liefern somit wichtige Ansatzpunkte, um die Laufzeit und Qualitätsrate der Anlagen durch geeignete Maßnahmen gezielt zu verbessern“, sagt Helmut Kramhöller. Im Gegenzug sind freigegebene Fertigungsaufträge aus dem ERP-System für die anonyme Lagerfertigung jetzt unverzüglich in der produktionsnahen Anwendung verfügbar. Damit laufen diese Prozesse schneller und effizienter als die papiergebundenen Vorgänge. Das macht sich zum Beispiel im Werk in Hengersberg bemerkbar, das aktuell die Herstellung von mehr als 3.000 verschiedenen Halb- und Fertigfabrikaten über ERP-Fertigungsaufträge steuert. Hier werden in Teilbereichen die Aufträge im MES mit einer integrierten Planungskomponente unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit von Material und Werkzeugen feingranular eingeplant. Dazu wurde das Tool an kundenspezifische Anforderungen wie die synchrone Fertigung mehrerer Produkte auf einer Maschine oder die Zusammenfassung voneinander abhängiger Materialien angepasst.

Rückmeldungen automatisch

Mit dem nahtlosen Datentransfer zwischen Fertigungsebene und Warenwirtschaft hat der Automotive-Zulieferer weitere manuelle Abläufe wie die Rückmeldung produzierter Stückzahlen an das ERP automatisiert. Die Verbuchung der Materialentnahme erfolgt dabei synchron zur Fertigung und nicht bei Schichtende. Alles zusammen erhöht die Transparenz im Material- und Warenfluss, der nun nahezu in Echtzeit verfolgt und lückenlos nachvollzogen werden kann. Zugleich sind die im MES erfassten Qualitäts- und Prüfdaten wie Maßhaltigkeit, Durchmesser oder der Abstand von Bohrungen sowie die Ebenheit von Oberflächen in der SAP-Software für das Qualitätsmanagement dokumentiert. Sie lassen sich damit im Rahmen von Audits jederzeit für den Kunden bereitstellen. Auch die IT-Abteilung profitiert vom Einsatz des ABAP-basierten MES, das mit dem internen ERP-Know-how an individuelle Anforderungen angepasst und weiterentwickelt werden kann. Die zeit- und kostenaufwendige Programmierung und Pflege von Schnittstellen und die Ausgaben für Anschaffung, Betrieb und Wartung zusätzlicher Hardware entfallen ebenfalls.

Analysen noch detaillierter

„Mit der Einführung der MES-Lösung haben wir einen wichtigen Schritt getan, um unsere Produktion noch transparenter und effizienter zu machen“, fasst Helmut Kramhöller zusammen. Und es geht weiter: An das MES sollen bis 2015 alle Maschinen im Werk Hauzenberg und bis 2016 auch in Hengersberg sowie in Kamenice angeschlossen werden. Außerdem will man die Detailtiefe der Produktionsanalysen weiter erhöhen und die Ergebnisse in aussagekräftigen, interaktiven und verständlichen Berichten bereitstellen.