Verschwendung von Zeit und Ressourcen vermeiden

Low Code ist der Code für Lean

Mit Low-Code-Entwicklungswerkzeugen können Prozesse in der Produktion passend zum Lean-Prinzip digital abgebildet werden. Zahlreiche Verbesserungen lassen sich damit in Fachabteilungen wie Fertigung, Logistik, Instandhaltung oder Vertrieb selbst gestalten. Cosmo Consult bietet dabei Unterstützung an.

Die Fachbereiche erzeugen Nachfrage für neue Arbeitsweisen und digitale Assistenzsysteme, um die Vorgaben des Managements zu erfüllen. Die IT-Abteilung hilft mit ihrem technischen Knowhow. (Bild: Cosmo Consult SSC GmbH)
Die Fachbereiche erzeugen Nachfrage für neue Arbeitsweisen und digitale Assistenzsysteme, um die Vorgaben des Managements zu erfüllen. Die IT-Abteilung hilft mit ihrem technischen Knowhow. (Bild: Cosmo Consult SSC GmbH)
Low Code steht für auf das Wesentliche beschränkte Entwicklungsumgebungen, in denen mit geringem Aufwand Software erstellt wird. Änderungen können die Fachabteilungen in den Applikationen selbst umsetzen, beispielsweise falls für eine neue EU-Vorgabe zur Dekarbonisierung weitere Felder in einem Formular auszufüllen sind. Diese Self Service ist die Grundidee hinter dem Low-Code-Ansatz.

Gerade im Zusammenspiel mit internen Dienstleistern wie Logistik oder Instandhaltung sind in der Produktion noch viele manuelle Prozesse an der Tagesordnung. Zudem gibt es eine Menge an papierbasierten Tasks rund um die klassische Informationsverarbeitung, wie Rundgänge, Qualitäts- und Sicherheitschecks zu jeder Schicht oder in anderen Frequenzen. Hier bietet es sich an, Checks und Transparenz für Audits digital abzubilden. Ein weiterer Bereich ist das Wissensmanagement, mit dem einerseits Domänenwissen erfasst und andererseits diese Information an der richtigen Stelle verfügbar gemacht wird. Insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel wird es immer wichtiger, dass neues Personal z.B. beim Werkzeugwechsel unterstützt oder frühzeitig auf potenzielle Maschinenprobleme aufmerksam gemacht wird.

Low-Code-Entwicklung als Digitalisierungstreiber

Zudem ist eine Vielzahl händischer Prüfprozesse an der Maschine oder Anlage etwa mit IoT-Sensorik und KI-Services automatisierbar. Auch Themen wie Personaleinsatzplanung und Skill-Management lassen sich schon vom Bewerbungsprozess an über Power Apps abbilden. In produzierenden Unternehmen eignet sich also eine große Zahl von wiederkehrenden Abläufen oder Prozessschritten für die Digitalisierung. Zugleich verfügen gerade Klein- und mittelständische Unternehmen nur selten über die dafür nötigen IT-Ressourcen, vieles bleibt deshalb liegen. Low Code/No Code bedeutet, dass auch Mitarbeitende in den Fachabteilungen ohne Programmierkenntnisse Apps, Lösungen und Prozessautomatisierungen entwickeln können. Schon mit geringem Schulungsaufwand und etwas Eigeninitiative erzielen auch Nicht-Entwickler erste Ergebnisse für ihren Arbeitsalltag. Grundlage sind Entwicklungswerkzeuge wie die Microsoft Power Platform, die automatisch dafür sorgt, dass die Low-Code-Anwendungen in die Infrastruktur passen und Security-Anforderungen erfüllen.

Beim Lean-Ansatz stehen unter anderem kontinuierliche Verbesserungsprozesse und Verschwendungsvermeidung im Vordergrund. Wenn es darum geht, Prozesse gemäß Kaizen oder Lean Management etwa mit 5S zu planen, umzusetzen, abzusichern, zu prüfen und zu verbessern, dann sind Low-Code/No-Code-Ansätze Wege, die genau zum Lean-Ansatz passen. Anstatt dass Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen jeweils externe, oft fachfremde Berater oder IT-Spezialisten mit Informationen versorgen, wird ein direkterer Weg gewählt. Bisher wurden Anwendungen oft von Menschen ‚im stillen Kämmerlein‘ geschaffen, die nicht in die alltägliche Arbeit involviert sind. Erst wenn die Lösung in der Produktion live ging, wurden ihre Schwächen für das Personal vor Ort offenbar. Mit Low-Code-Entwicklung lässt sich Verschwendung von Zeit und Ressourcen vermeiden.

Reichlich kleine Arbeitsschritte verbessern

Wenn die Fachabteilung also einen Bedarf erkennt, kann sie auf der Power Platform eine Konzeption ausarbeiten und in vielen Fällen gleich eine Power App entwerfen. Gerade zu Beginn ist es dennoch sinnvoll, dass die Anwendung noch einmal von IT-Professionals überprüft wird, bis ausreichende Erfahrung vorhanden ist. Ein Beispiel sind Bedarfsanforderungen in der Produktion. Sind z.B. in der Fertigung neue Kleinteilboxen erforderlich, ist das ein Prozess, der oft durch mehrere Hände geht. Zum einen haben die Mitarbeitenden etwa in der Nachtschicht oft weder eine ERP-Lizenz, um den Prozess dort anzustoßen. Zum anderen fehlt hier das Wissen aus der Einkaufsabteilung über sind. Mit einer Power App könnten jedoch bereits alle relevanten Informationen für die Bedarfsanforderung digital erfasst und automatisiert an das ERP-System übergeben werden, ohne dass weitere manuelle Zwischenschritte und Datennacherfassungen nötig sind. Eine App hilft beispielsweise auch in Unternehmen mit komplexen Vertriebsprozessen oder Ausschreibungen. Hier gilt es für Anfragen häufig, zahlreiche fachliche Informationen von unterschiedlichen Ansprechpersonen zu sammeln. Erst dann kann der Vertrieb ein Angebot erstellen. Um diese Informationen innerhalb eines gelenkten Vorgangs aus der Angebotsanfrage heraus zu erfassen, können in einer App typische Fragenkataloge und Parameterabfragen beantwortet werden. Statt Excel-Listen zu pflegen und sich umständlich per E-Mail auszutauschen, wird die Kommunikation deutlich schneller.

Fertige Cloud-Services einbinden

Last but not least läuft im Maintenance-Bereich heute noch viel papiergetrieben und über Excel-Listen für Wartungsarbeiten und -intervalle. In einer Maintenance Power App lassen sich verschiedene vormals unstrukturierte Prozesse aus den einzelnen Gewerken zusammen mit Wartungsverträgen digital bündeln.Auch Problemlösungen sind hier strukturiert im Sinne des Wissensmanagement erfassbar. Die Daten lassen sich dann wiederum für Analysen rund um Smart- und Predictive Maintenance nutzen, um Problemmuster zu erkennen. Basis dafür sind Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure, die Datenquellen automatisiert zusammenführen. Mit dem Einsatz der Industrieplattform entfällt der Schnittstellenaufwand – bisher oft eine Bremse für viele Prozessoptimierungen. Sie bringt darüber hinaus bereits eine Menge an Services etwa rund um KI (künstliche Intelligenz) mit, die gebucht und vergleichsweise einfach mit den eigenen Anwendungen verbunden werden können.







  • Ähnlichkeit erkannt, Kosten reduziert

    In der Variantenfertigung können Medien- und Systembrüche sowie Prozesse ohne digitales Abbild schnell zu Fehlern und Fehleinschätzungen führen. Wer die Daten hingegen…


  • Prozessoptimierung in der anspruchsvollen Montage

    Das Familienunternehmen Fimab aus Neubulach im Nordschwarzwald setzt bei der Prozessoptimierung auf die Webanwendung Newdrive Analytics. Entwickelt wurde das Tool von einem…


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • Was Assistenzsystemen oft im Weg steht

    Mit digitaler Werkerassistenz unterstützen Hersteller die Montageprozesse bei kleineren Losgrößen. Dabei sehen sich Unternehmen bei der Integration solcher Systeme oft mit Herausforderungen…


  • IT-Modernisierung als Softwareprojekt

    Softwarewechsel, alte Hardware und fehlende Skalierbarkeit – für die IT-Modernisierung gibt es viele Gründe. Wer umfassende Projekte dieser Art strategisch plant und…