KI-Trends für 2024

Von einer Spielerei zu automatisierten Prozessen

Pegasystems prognostiziert eine Zeitenwende für künstliche Intelligenz: Anstelle von singulären Anwendungen und kreativen Spielereien treten laut Prognose automatisierte Prozesse, die betriebswirtschaftlichen Mehrwert bieten und den Startschuss für das ‚Autonomous Enterprise‘ geben.

 (Bild: Pegasystems GmbH)
(Bild: Pegasystems GmbH)

Der Low-Code-Spezialist Pegasystems präsentiert fünf KI-Trends für das kommende Jahr:

Generative KI verlässt den ‚Spielzeug-Modus‘

In den letzten Monaten hat generative KI bei vielen Nutzern für echte Überraschungsmomente gesorgt. Der praktische Mehrwert der Technologie zeigte sich unter anderem im Marketing-Content: Texte, Grafiken oder Videos konnten per KI generiert werden, das Kundenmanagement profitierte von der Automatisierung bei Anfragen, und sogar beim Coding von Low-Code-Anwendungen hat KI menschliche Aufgaben übernommen. 2024 werden laut Pegasystems KI-gesteuerte Modelle an die Stelle von isolierten Anwendungssituationen treten, die generative Agenten mit allen Arten von internen und externen Datenquellen verbinden. Komplexe Arbeitsprozesse könnten so von Anfang bis Ende automatisiert werden. Die Aufgabe der Mitarbeitenden wird dann vor allem darin bestehen, die Kontrolle zu behalten, damit generative KI innerhalb von klar definierten Parametern eingesetzt wird.

KI-Regulierung

Vom EU-KI-Gesetz bis zur Durchführungsverordnung des KI-Sicherheitsgipfels – politische Entscheider haben im Jahr 2023 aus dem Thema KI-Regulierung weltweit Kapital geschlagen. Auch wenn Diskussionen zur politischen Steuerung von KI und über ‚weiche‘ Gesetze wichtig sind, so kann man sich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass KI einfach zum Trendthema mit hoher medialer Aufmerksamkeit geworden ist. In den nächsten zwölf Monaten wird sich deshalb zeigen, welche politischen Entscheider in der Lage sind, ihrer sanften Rhetorik harte Vorschriften folgen zu lassen. Mit der vorläufigen Einigung über den AI Act hat die Europäische Union die Führungsrolle übernommen. In anderen Staaten, wie beispielsweise in den USA, könnte es sich aufgrund der anstehenden Wahlen als schwierig erweisen, durch eigene Vorschriften nachzuziehen. Das Ringen um die Spitze wird daher andauern und auch auf Unternehmen Auswirkungen haben. Es wird bald nicht mehr ausreichen, nur darüber zu reden, wie Technologien moralisch und ethisch genutzt werden sollen.

Erste KI-Natives in der Arbeitswelt

Immer mehr Verbraucher haben sich bereits mit KI-Anwendungen auseinandergesetzt. Laut Pegasystems-Prognose werden 2024 deshalb die ersten KI-Natives in die Arbeitswelt strömen. Diese sind es gewohnt, KI-Tools im Alltag für das Schreiben von Texten, die Produktion von Fotos und vieles mehr einzusetzen. Dies ist auch mit einer Erwartungshaltung an den Arbeitsplatz verbunden. Für Arbeitgeber wird es an der Zeit sein, die Rahmenbedingungen für den Einsatz von generativer KI zu definieren und sich mit Themen wie Geschäftsregeln und Entscheidungsfindung zu befassen. Dies sollte sich auch auf das Mindset der Beschäftigten auswirken.

Pionierunternehmen erfinden sich neu

Ob die Investitionen in künstliche Intelligenz lohnenswert sind, ist oft schwer zu ermitteln, weil KI-Technologien nicht umfassend in die Geschäftsprozesse, Arbeitsabläufe und Interaktionen integriert wurden. Im Jahr 2024 wird sich der erfolgreiche KI-Einsatz laut Pegasystems-Prognose vor allem in den Unternehmen zeigen, die durch KI und Automatisierung ihren betriebswirtschaftlichen Nutzen steigern: indem Mitarbeitende effizienter arbeiten können, Geschäftsziele autonom erreicht werden oder eine Feedback-Schleife die Arbeitsprozesse kontinuierlich optimiert. Derartige Pionierunternehmen sind auf dem besten Weg in Richtung des Autonomous Enterprise, so Pegasystems. Sie werden sich mit beeindruckender Energie neu erfinden und diejenigen abhängen, die ihre autonome Reise noch nicht begonnen haben.

Das Rebranding von KI

Zwar wurden in den vergangenen Monaten oft Bedenken vor KI geschürt. Doch immer mehr Menschen nutzen die Technologie, und so macht sich langsam Vertrauen breit. Das bedeutet nicht, so die Prognose, den Blick für die Risiken und Grenzen der Technologie zu verlieren. Es heißt vielmehr, nach pragmatischen Wegen zu suchen, um Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen. Laut Pegasystems werden die kommenden Monate deshalb in vielen Bereichen zu einem Rebranding von KI führen. Das Unternehmen prognostiziert, dass das Bild in der Öffentlichkeit positiver sein wird.

„In vielen Unternehmen glich der KI-Einsatz im Jahr 2023 ein wenig einem Laborexperiment“, sagt Peter van der Putten, Director AI Lab bei Pegasystems. „Viele Anwendungen kamen isoliert und ohne Einbindung in die Geschäftsprozesse zum Einsatz. Das wird sich in den kommenden Monaten ändern. KI-Natives strömen in die Arbeitswelt und werden für Impulse in den Pionierunternehmen sorgen, die sich auf die Reise zum Autonomous Enterprise begeben haben. Der Lohn dieser Mühe wird beeindruckend sein und großes Optimierungspotenzial freisetzen. Mehr denn je gilt deshalb der Satz: Wer rastet, der rostet.“







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