Fahrerlose Transportfahrzeuge und mobile Roboter

Fraunhofer IPA bietet Potenzialanalyse für die Intralogistik

Die Nachfrage nach mehr Automatisierung für intralogistische Abläufe ist hoch. Wann und wie genau sich fahrerlose Transportfahrzeuge oder autonome mobile Roboter für bestimmte Aufgaben in diesem Umfeld eignen, können Unternehmen nun mithilfe der Automatisierungs-Potenzialanalyse (APA) des Fraunhofer IPA ermitteln.

Bild: Fraunhofer - Institut IPA/©Rainer Bez
Bild: Fraunhofer – Institut IPA/©Rainer Bez

Die Treiber für mehr Effizienz in Lagerlogistik und Kommissionierung sind zahlreich. Viele Unternehmen sehen in der Automatisierung von Transportwegen eine sinnvolle Möglichkeit, diesen Treibern zu begegnen. Das kann mit fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF) oder autonomen mobilen Robotern (AMR) umgesetzt werden, die in nicht öffentlich zugänglichen Innenbereichen fahren. Unternehmen haben zu deren Einsatz jedoch oft viele Fragen und Unsicherheiten. Lohnt sich die Anschaffung mobiler Roboter? Wenn ja – wie autonom sollten sie beispielsweise navigieren können, um den besten Mehrwert zu erzielen? Müssten bestehende Abläufe angepasst werden?

Über diese und viele weitere Fragen sind die Expertinnen und Experten des Fraunhofer IPA mit Unternehmen im Austausch und haben ihre Erfahrungen in eine Automatisierungs-Potenzialanalyse (APA) einfließen lassen. Sie soll Unternehmen eine Entscheidungsgrundlage für mögliche Investitionen zu geben.

 

Team bewertet Rahmenbedingungen

 

Für die Intralogistik-APA begeht das Entwicklerteam die geplante Einsatzumgebung für mobile Roboter und analysiert jeden einzelnen Transportprozess mithilfe eines Fragebogens. Dieser orientiert sich an der VDI-Richtlinie 2710 ’Ganzheitliche Planung von Fahrerlosen Transportsystemen (FTS)‘. Das Team nimmt die vorgefundenen Rahmenbedingungen auf und bewertet sie. Das reicht von der Erfassung verschiedener Kriterien zum Transportgut über Transporthilfsmittel, die Lastübergabe und -übernahme, die Transportstrecke, Sicherheitsfragen bis hin zu Details zur Einsatzumgebung. Ferner können Unternehmen entscheiden, ob alle sieben Rahmenbedingungen für sie relevant sind oder ob sie bestimmte ausschließen möchten.

 

Weitere Potenzialanalyse geplant

 

Unternehmen erhalten dann die Bewertung des Automatisierungspotenzials pro Transportprozess und daraus abgeleitet das Automatisierungspotenzial der gesamten Intralogistik-Anwendung. Die Bewertung gibt auch Auskunft darüber, ob beispielsweise ein fahrerloses Transportfahrzeug infrage kommt, das weitgehend spurgebunden navigiert, oder ein autonom navigierender Roboter. Ersteres bietet eine hohe Prozesssicherheit. Ein mobiler Roboter hingegen ist eher für den Einsatz unter Menschen geeignet, da er Hindernisse erkennen und seine Route dynamisch daran anpassen kann.

Zusätzlich zu den bereits fertig entwickelten Automatisierungs-Potenzialanalysen erarbeitet das Entwicklerteam aktuell noch eine APA, die das Maschinenbe- und -entladen in den Fokus nimmt. Diese soll Ende dieses Jahres verfügbar sein.

Fraunhofer – Institut IPA






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