Der Medizintechnikhersteller Julius Zorn GmbH setzt für die Verwaltung
seiner Konsignationslager auf eine Kombination von SIMkartenbestückten
mobilen Scannern und einer Individualsoftware.
Am Ende der Inventuren werden die Daten per Knopfdruck an das
Zentrallager nach Aichach übertragen. Dort erfolgen automatisch
Rechnung- und Lieferscheindruck. Bild: Julius Zorn GmbH

Mobile Barcode-Scanner mit SIM-Karte

Als naheliegend empfanden die IT-Entscheider um Mangold die Umrüstung auf mobile Barcode-Scanner. Diese sollten mit einer eigens für das Unternehmen entwickelten Software des Anbieters oxaion bespielt werden. „Mit oxaion arbeiten wir schon seit zehn Jahren erfolgreich zusammen. Intern laufen bei uns fast sämtliche Prozesse über die ERP-Software. So war es selbstverständlich, auch dieses Projekt gemeinsam zu realisieren.“ Der nächste Schritt bestand jedoch vorerst darin, eine für den Außendienst geeignete Hardware zu finden. Denn die Outdoor-Geräte mussten anderen Belastungen standhalten als die Scanner, die beispielsweise im Aichacher Fertigwarenlager zum Einsatz kamen. „Intern nutzen wir natürlich auch Barcode-Scanner, sei es für interne Lagerbuchungen, BDE-Rückmeldungen oder auf Produktionsseite. Diese laufen aber fast ausschließlich über unser WLAN, auf welches unser Außendienst draußen natürlich nicht zurückgreifen kann“, erläutert Silvia Mangold die anfängliche Problematik. Als erste Wahl galten daher Scanner mit eigener SIM-Karte, die eine ortsunabhängige Datenübertragung über das Telefonnetz unterstützen. Auf einfache Handhabung, robuste Verarbeitung und solide Scan-Eigenschaften wurde bei der Systemauswahl ebenfalls großen Wert gelegt. Um die interne Wartung der Scanner zu vereinfachen, bekam jeder Außendienstmitarbeiter ein Gerät desselben Typs ausgehändigt.

Individuell angepasste Scannersoftware

Gleichzeitig arbeiteten die Software-Entwickler des Anbieters von Enterprise Resource Planning-Software (ERP) an einer mobilen Individualprogrammierung für die Scanner. Dabei galt es, die Vorgaben des Anwenderbetriebs exakt umzusetzen. „Julius Zorn schwebte eine mobile Inventursoftware vor, die sich durch eine intuitiv gestaltete Benutzeroberfläche auszeichnet“, sagt Marcel Schober, Fachbereichsleiter Entwicklung der oxaion ag. „Also orientierten wir uns an den individuellen Vorzügen des Lager-ERP und stellten eine weniger umfangreiche Version davon auf den Scannerdisplays zur Verfügung.“ Am Ende wurden die Scanner mit einer Software bespielt, welche die vorhandenen Gerätefunktionen ansprechen kann und zudem meist ohne Schulungsaufwand bedienbar ist. Die Systemoberfläche zeigt lediglich Vorgänge an, die bei der Inventur eines Konsignationslagers relevant sind.

Die Inventur teilt sich dabei in drei Etappen: Aufnahme, Übertragung und Abschluss – der letzte Schritt umfasst die Berechnung und Nachlieferung. Die Individualsoftware ist über das Windows Betriebssystem CE gekoppelt und verfügt über vielfältige Standard-Schnittstellen. Im Hintergrund kommuniziert die App mit Oxaion ERP, und per Knopfdruck können die gescannten Inventurdaten gesammelt oder in Echtzeit einzeln an das zentrale Lagermodul rückgemeldet werden. Im führenden System werden dann automatisch Lager- und Bestandslisten aktualisiert, die Sollmenge bearbeitet und der Inventurabschluss verbucht. Für Bestellungen zur Auffüllung des Warenbestands der Konsignationsläger, die früher noch auf Papier erfolgten und mehrere Nachbearbeitungsschritte verursachten, geht heute ein vollautomatisierter Electronic Data Interchange-Beleg (EDI) ans Zentrallager und den Kundenservice.

Intervalle für Inventur und Rechnungsstellung verkürzen

Die ersten Monate nach der Einführung lassen sich schon jetzt positiv bilanzieren: Da die externe Inventur nun weniger aufwändig, dafür aber viel schneller und ohne Fehler abläuft, werden die Konsignationsläger regelmäßiger kontrolliert und häufiger abgerechnet. Dass es mit der Zettelwirtschaft vorüber ist, merkt derweil das ganze Unternehmen. „Der gesamte Vertrieb läuft jetzt viel flüssiger“, erklärt Mangold, „somit freut sich also nicht nur unser Außendienst über die neue Technologie.“

 

Artikelkennzeichnung mit EAN-Barcodes

Jeder Artikel ist bei dem Medizintechnikhersteller Julius Zorn mit einem EAN-Code gekennzeichnet. Dieser Barcode – weltweit auch als Global Trade Item Number (GTIN ) bekannt – enthält eine eindeutige Artikelnummer. Diese wird mithilfe eines Barcode-Scanners ausgelesen. Zur Verschlüsselung der EAN-Nummer dient der 13-stellige EAN-Barcode, mit dem nahezu jedes Konsumgut gekennzeichnet ist. Die ersten beiden Ziffern stehen für das Ursprungsland, und die nächsten fünf für den Hersteller. Dann folgt ein Block mit weiteren fünf Zahlen, welche die Artikelnummer des vorliegenden Produkts bezeichnen. Die letzte Ziffer ist die sogenannte Prüfziffer, mit der sich die Richtigkeit des EAN-Codes bestätigen lässt.