Ergonomie

Die Maus macht’s

Die Arbeit an einem CAD-Arbeitsplatz beansprucht den Körper. Die richtige Haltung kann da helfen, eine auf die Bedürfnisse von Konstrukteuren angepasste Maus ebenfalls.



Bild: 3Dconnexion GmbH

Konstrukteure kreieren jeden Tag innovative Produkte wie Autos, Industrieanlagen, kleine Bauteile oder Gegenstände des täglichen Lebens. Das erfordert Genauigkeit, höchste Konzentration und oft auch viel Zeit, die sie mit intensivem Blick auf den Bildschirm verbringen. Nach einer Erhebung der Technology Assessment Group nutzen 41 Prozent aller CAD-Nutzer jeden Arbeitstag fünf bis acht Stunden lang CAD-bezogene Anwendungen, bei 17 Prozent sind es sogar neun bis zwölf Stunden pro Tag. Verspannungen im Schulter, Rücken oder Nackenbereich sowie schmerzende Arme und Hände sind leider für viele ein täglicher Begleiter geworden. Oft wird dieser Umstand als normale Begleiterscheinung des Konstrukteurdaseins gesehen. Wer jedoch seinem Beruf ein Arbeitsleben lang nachgehen und jeden Tag Höchstleistungen vollbringen will, sollte dies nicht als gegeben hinnehmen. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz ist kein Hexenwerk. Wer einige grundlegende Regeln beachtet, kann dadurch Verspannungen und Schmerzen vorbeugen oder diese sogar lindern.

Die richtige Ausstattung

Wie ein Bildschirmarbeitsplatz ergonomisch gestaltet werden muss, ist unter anderem auch in der DIN EN 29241 geregelt. Ein ausreichend großer Schreibtisch, der genügend Tiefe besitzt, um beim Tippen dem gesamten Unterarm Platz zu bieten, gehört genauso dazu wie ein ergonomischer Stuhl. Dieser sollte die natürliche Sitzhaltung unterstützen und dazu höhenverstellbar sein. Besser noch sind weitere Anpassungsmöglichkeiten für die Höhe der Rücken- und Armlehnen. Eine bewegliche Rückenlehne und Sitzfläche sorgen dafür, dass der Anwender regelmäßig seine Sitzposition ändern kann. Spezialmöbel, die noch weitere Bewegungsachsen zulassen oder Sitzbälle fördern dieses dynamische Sitzen besonders. Tisch und Stuhl sind am besten so eingestellt, dass sowohl die Ellbogen als auch die Knie in rechtem Winkel gebeugt sind. Die Füße sollten dabei den Boden komplett berühren können.

Für ermüdungsfreies Arbeiten brauchen CAD-Anwender einen ausreichend großen Bildschirm mit hoher Auflösung. Die Höhe und Neigung des Bildschirms sollte verstellbar sein. Optimalerweise ist die obere Kante des Monitors auf Augenhöhe, sodass der Konstrukteur beim Arbeiten tendenziell leicht nach unten blickt. Flackern und blendende Reflexionen sind ein absolutes No-Go. Am besten positioniert ist der CAD-Arbeitsplatz daher im rechten Winkel zum Fenster, damit das Licht nicht direkt von vorne oder von hinten kommt. Jalousien oder andere Verdunkelungsmöglichkeiten sorgen auch im Sommer für blendfreies Arbeiten.



Bild: 3Dconnexion GmbH

Unverkrampft und effizient

Auch wenn es nicht den Anschein macht: Die Arbeit am Rechner bedeutet Schwerstarbeit für unsere Unterarme und Hände. Ständig sind die Finger in Bewegung, tippen, bewegen die Maus und klicken. In der falschen Haltung führt das schnell zu Beschwerden. Die richtigen Eingabegeräte wie Maus und Tastatur erlauben ein natürliches, unverkrampftes Arbeiten. Beim Tippen sollten die Handgelenke möglichst gerade bleiben, sodass sie in ihrer natürlichen Position sind. Ist die Tastatur zu steil, knickt das Gelenk zu sehr ab, was auf Dauer die Sehnen überbeansprucht. Eine 3D-Maus sollte an jedem CAD-Arbeitsplatz Pflicht sein. Sie ermöglicht nicht nur eine intuitive Steuerung beziehungsweise Navigation der Modelle oder Ansichten, sondern entlastet auch den 2D-Mausarm. Dieser wird durch die monotonen Bewegungen und die unnatürliche Handhaltung – vor allem mit dem falschen Maus-Modell – stark beansprucht. Die beidhändige Arbeitsweise mit einer zusätzlichen 3D-Maus verteilt diese Beanspruchung auf beide Hände. Während die eine mit der 3D-Maus navigiert, übernimmt die andere Hand mit der 2D-Maus das Auswählen und Bearbeiten. Das reduziert die Klicks und Mausbewegungen der 2D-Maus um bis zu 50 Prozent und entlastet den Nacken-, Schulter-,

Arm- sowie Handapparat. Zudem sitzen Anwender automatisch viel aufrechter und symmetrischer vor dem Computer, als es mit nur einer 2D-Maus der Fall ist. In einer Studie der unabhängigen Ergonomie-Beratungsfirma VSI Risk Management and Ergonomics gaben 97 Prozent der befragten Teilnehmer an, dass ihre Schmerzen durch eine 3D-Maus reduziert wurden. Die Spacemouse Pro von 3D-Connexion wurde von und mit Konstrukteuren entwickelt und ist konsequent auf die Bedürfnisse von professionellen Anwendern ausgelegt, die täglich intensiv mit CAD-Anwendungen arbeiten. Die ergonomisch geformte Handauflage unterstützt die gesamte Hand und sorgt für eine natürliche Haltung. Die Spacemouse Pro hat 15 große und ergonomisch geformte Funktionstasten, die über die Treibersoftware 3D-Xware 10 frei konfigurierbar sind.



Die Spacemouse Pro. Bild: 3Dconnexion GmbH

2D-Maus nicht gleich 2D-Maus

Bei der Wahl der richtigen 2D-Maus sollten dieselben Ansprüche an Ergonomie und Funktionalitäten gelten wie bei der 3D-Maus. Die Form sollte dafür sorgen, dass die Hand in einer natürlichen Position aufliegt und die Finger problemlos die Haupttasten erreichen. Sie ist dabei leicht gekippt, sodass die Handfläche nicht parallel zum Schreibtisch zeigt, sondern leicht zur Mitte hin geöffnet ist. Auch in diesem Bereich bietet 3D-Connexion seit 2015 eine Lösung an: eine eigens für CAD-User konzipierte 2D-Maus – die Cadmouse. Neben einem ergonomischen Design zeichnet sie sich durch die dedizierte mittlere Maustaste aus. Denn viele CAD-Anwendungen haben immer noch zentrale Befehle mit dieser Taste verknüpft. Da diese bei herkömmlichen Office-Geräten allerdings längst durch das Mausrad ersetzt wurde, bedeutet das für Konstrukteure viele Klicks auf dem Mausrad – eine Fingerbewegung, die alles andere als effizient und ergonomisch ist. Dieses Problem löst die mittlere Maustaste, während gleichzeitig das Scrollrad beibehalten wurde, um wie gewohnt schnell durch lange Dokumente zu scrollen.

Immer in Bewegung bleiben

Ein ergomisch gestalteter Arbeitsplatz allein behebt Verspannungen und Schmerzen nicht von selbst, er unterstützt den Anwender lediglich dabei, seinen Körper beim Sitzen nicht mehr als nötig zu beanspruchen. Konstrukteure können durch ihre tägliche Routine zusätzlich zu gesundem Sitzen beitragen: Auf die richtige Sitzhaltung achten, dynamisch sitzen, öfter kurz aufstehen und dehnen sind nur einige Beispiele. Und wer mit der beidhändigen Arbeitsweise seine Workflows effizienter gestaltet, spart sich so auch die eine ohne oder andere Konstruktionsstunde ein.







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