Leistungsmessung für anhaltende Verbesserung

Ruch Novaplast nutzt das MES auch, um die Ursachen für Maschinenstillstände zu analysieren, zudem werden Soll-Ist-Vergleiche der Laufzeit durchgeführt. Um unnötige Komplexität zu vermeiden, wurden die Zahl der Maschinenstatus und Fehlgründe so gering wie möglich gehalten, knappe Controllingberichte unterstützen die Mitarbeiter. Als zentrale Kennzahl dient dabei der OEE-Index, der den kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (TPM) im Werk begleitet. Durch die Auswertung von Einzelmaschinen und gesamter Fertigung werden mit dieser übergeordneten Kennzahl Verfügbarkeit, Leistung und Qualität betrachtet – das gestattet zuverlässige Aussagen zu erzielten Verbesserungen. Durch die Verbesserung dieses Wertes im zweistelligen Prozentbereich hat sich die Investition in die MES-Lösung bereits innerhalb von 24 Monaten mehrfach amortisiert.

Vorbeugende Instandhaltung unterstützen

Rüstwechsellisten im MES stellen sicher, dass die Werkzeugvorbereitung rechtzeitig und ohne Medienbrüche über die benötigten Werkzeuge informiert wird. So sehen die Werker, welche Werkzeuge vorzubereiten sind und welche Maschinen umgerüstet werden müssen. Die Einbindung des Werkzeugbaus in das Shop-Floor-System erleichtert auch die Planung von Instandsetzung und Reparaturen. Bei vielen tausend Kundenwerkzeugen, die in großen Lagern aufbewahrt werden, ist die rechtzeitige Bereitstellung, gegebenenfalls einschließlich Wartung oder Umbauten, ein wesentlicher Faktor für eine unterbrechungsfreie und effiziente Produktion. Werkern, Maschineneinrichtern und der Leitungsebene steht in den Produktionshallen auf Großdisplays das Abbild des gesamten Maschinenparks einschließlich Maschinenzustand zur Verfügung. Detailliertere Informationen erhalten die verantwortlichen Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz-PC.

Fertigungsbegleitende Prüfung und Traceability

Schichtführer und Materialvorbereiter nutzen die Materialbedarfsliste und den Auftragsvorrat des IT-Systems, um Schichten bestmöglich zu planen. Zum Auftragsmanagement kommt dabei vor allem die Funktion ‚Grafischer Maschinenpark‘ zum Einsatz, die Rückverfolgbarkeit von Rohmaterial und Schäumen unterstützt das ‚Modul Material- und Produktionslogistik‘ (MPL). Parallel dazu findet eine Qualitätsprüfung mit Hilfe von CAQ-Funktionen statt. Damit alle Anwendungen dieselben Basisdaten nutzen, werden Daten wie Auftragsfortschritt oder Mengen dem ERP-System vom MES zurückgemeldet, das damit zur zentralen Informationsstelle wird: Werker nutzen das System zur Datenerfassung, das Auftragsmanagement zur Fertigungsplanung und -steuerung – und für das Controlling ist der Kennzahlenkatalog ein wichtiges Instrument zur Effizienzsteigerung. Aufgrund der positiven Erfahrungen ist unter anderem geplant, das System Ende 2011 auf das tschechische Werk auszurollen. Außerdem sollen in Zukunft mobile Reports eingesetzt werden. Anwender können dann unterwegs Informationen zur aktuellen Situation in der Fertigung abrufen.


Ruch Novaplast: Spezialist für Formteile aus Partikelschäumen

Die Ruch Novaplast GmbH + Co. KG gehört zu den Familienunternehmen, die man respektvoll als ‚Hidden Champions‘ bezeichnen kann. Bereits im Jahr 1960 enstand neben der damaligen Drahtfabrik das heutige Kunststoffunternehmen Ruch Novaplast, das zu den Marktführern der Branche in Europa zählt. Das Unternehmen entwickelt und produziert Formteile aus den Partikelschäumen expandiertes Polystyrol (EPS) und expandiertes Polypropylen (EPP), darunter Verpackungen, Ladungsträger, Geräte-Chassis, Robottrays und Isolationen. Als Systempartner berät das Unternehmen Industriekunden bei der Auswahl von Materialien sowie der Konstruktion der Formteile und übernimmt auf Wunsch den kompletten Fertigungsprozess. Ruch Novaplast ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert und fertigt an zwei Standorten in Deutschland und Tschechien. Das Unternehmen liefert mit der eigenen Transportflotte und leistungsfähigen Spediteuren Just-in-time. Über definierte Recyclingwege stellen die Schwarzwälder die umweltgerechte Verwertung der Produkte sicher. Das Werk in Oberkirch zählt mit 28.000 Quadratmetern Betriebsareal und 32 modernen Formteilautomaten zu den größten Formteil-Fertigungen der Branche.
Bild: MPDV







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