Deutsche Robotik und Automation mit Rekordumsatz
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau hat für die Robotik- und Automationsbranche einen Rekordumsatz festgestellt: Im Jahr 2015 erzielten die Unternehmen einen Umsatz von 12,2 Milliarden Euro. Und auch die nahe Zukunft der Branche wird vom Verband rosig gezeichnet.
Die deutsche Robotik- und Automationsbranche hat 2015 ein neues Rekord-Umsatzvolumen von 12,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau am 1. Juni mit. Der Rekordumsatz bedeutet ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach der Krise 2009 hat sich der Umsatz innerhalb von sieben Jahren knapp verdoppelt; 2009 waren es noch 6,2 Milliarden Euro gewesen. Der Wachstumskurs dürfte sich im laufenden Jahr weiter fortsetzen. Der VDMA prognostiziert für 2016 einen neuen Umsatzrekord von 12,5 Milliarden Euro (plus zwei Prozent).
„Die Robotik und Automation zeigt sich erneut in ausgezeichneter Verfassung“, sagt Dr. Norbert Stein, Vorsitzender des Vorstandes von VDMA Robotik + Automation. „Der große weltweite Bedarf an Robotik, Industrieller Bildverarbeitung und Integrated Assembly Solutions lässt unsere Branche optimistisch in die Zukunft blicken.“ Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu generieren. ‣ weiterlesen
Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise
Exportanteil gestiegen
Aufgeschlüsselt nach Regionen lagen die größten Umsatzanteile 2015 mit 45 Prozent im deutschen Heimatmarkt – innerhalb Europas ohne Deutschland bei 24 Prozent. Größter ausländischer Einzelmarkt für die Branche ist China mit einem Umsatzanteil von elf Prozent. Nordamerika liegt mit neun Prozent an zweiter Stelle. Seit 2010 ist der Exportanteil der Branche kontinuierlich gestiegen auf zuletzt 55 Prozent.
Der globale Robotereinsatz entwickelt sich seit Jahren expansiv. Zwischen 2010 und 2015 wurden weltweit rund 1,1 Millionen neue Industrieroboter installiert, berichtet die International Federation of Robotics (IFR). Die Roboter-Nachfrage wird den IFR-Prognosen zufolge auch in den kommenden Jahren einen sehr dynamischen Verlauf nehmen. Den Vorhersagen zufolge werden bis 2018 in den Fabriken der Welt 2,3 Millionen Industrie-Roboter installiert sein – das entspricht einem durchschnittlichen Jahreswachstum des Roboterbestandes von zwölf Prozent für die Jahre 2016 bis 2018.
Arbeitswelt im Wandel
Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung der Produktion verändert die Arbeitswelt: „In der Zukunft werden menschliche und maschinelle Fähigkeiten intelligenter kombiniert als jemals zuvor. Das wird nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch die Qualität der Arbeitsplätze deutlich verbessern“, sagt Dr. Norbert Stein vom VDMA. Durch smarte Assistenzsysteme können Handarbeitsplätze in der variantenreichen Montage ergonomischer und fehlerfrei gestaltet werden.
Mit der Mensch-Roboter-Kollaboration wird der Roboter zum Assistenten des Werkers. Während einfache, repetitive und körperlich anstrengende Tätigkeiten zunehmend automatisiert werden, wird der Mensch mit seiner besonderen Urteilsfähigkeit, Flexibilität und Kreativität auch in Zukunft die zentrale Rolle spielen. Die Kombination von menschlichen Fähigkeiten und Robotik ist ein Erfolgsrezept und spiegelt sich beispielsweise bei den deutschen Autobauern wider: Zwischen 2010 und 2015 stieg der Roboterbestand der deutschen Automobilindustrie um 17 Prozent, während die Beschäftigtenzahl um 13 Prozent zunahm.
(Quelle:Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)/Bild:VDMA)