Neue Variante ausgebrochen

USB-Wurm überquert gleich drei Kontinente

Die längst verstaubt geglaubte Masche des ‚Ich lasse mal einen USB-Stick mit Schadsoftware auf Parkplätzen zum Mitnehmen herumliegen‘ wurde doch tatsächlich noch einmal aus der Cybercrime-Kiste geholt.

Bild: ©Denis Rozhnovsky/stock.adobe.com
Bild: ©Denis Rozhnovsky/stock.adobe.com

16.000km voneinander entfernt treten die derzeitigen Ausbrüche einer neuen Art des PlugX-USB-Wurms auf: nach dem erstmaligen Auftauchen in Papua-Neuguinea im August 2022 poppten immer mehr Infektionen in Ghana, der Mongolei, Simbabwe und Nigeria hoch. Die Verbreitung über eine derartig große Distanz ist sehr ungewöhnlich.

Die neue Version, die Sophos X-Ops entdeckt hat, verbreitet sich über USB-Laufwerke und nutzt eine legitime ausführbare Datei, die sie in das Zielnetzwerk einschleust. Anschließend versteckt sie sich in einem gefälschten Verzeichnis namens „RECYLER.BIN“, das dank einer zusätzlichen Verschleierung durch die Cyberkriminellen von Windows mit dem echten Windows-Papierkorb assoziiert wird. Der Wurm kopiert dann Dateien aus dem infizierten Netzwerk auf das USB-Laufwerk. Die längst veraltet geglaubte USB-Malware-Verbreitung ist nicht totzukriegen: bereits im letzten Jahr hatte Sophos eine Anhäufung dieser Aktivität bemerkt. Der Wurm PlugX treibt seit mindestes 2008 sein Unwesen, sein Ursprung wird in der Sicherheitsszene übereinstimmend der Hacker-Gruppierung MustangPanda zugeordnet, eine Angreiferbande die mit chinesischer, staatlich geförderten Cyberspionage-Aktivität in Verbindung gebracht wird.

Gabor Szappanos, Threat Research Director, Sophos, über das Revival des USB-Wurms: „Im November vergangenen Jahres berichteten wir über verschiedene Verdichtungen aktiver feindlicher Aktivitäten gegen Regierungseinrichtungen in Südostasien, die sich ebenfalls dieser Retro-Methode via USB-Laufwerke bedienten. Der Wurm tauchte schließlich einen Monat später Tausende von Kilometern entfernt in Afrika auf. Nun umfasst diese erneute Anhäufung von USB-Wurm-Aktivitäten drei Kontinente. Im Vergleich zu internetbasierten Attacken halten wir Wechselmedien nicht für besonders mobil, aber diese Verbreitungsmethode hat sich in diesen Teilen der Welt als sehr effektiv erwiesen. Es existieren zahlreiche Akteure mit sehr unterschiedlichen Interessen, die sich der Vorteile eines USB-Sticks bedienen, uns scheint hier aber vor allem die Gruppierung MustangPanda der Drahtzieher zu sein.  Ein Comeback des USB-Wurms auszurufen ist vielleicht zu früh, aber es ist ganz sicher keine ausgediente Technik von vor zehn oder zwanzig Jahren. Einige bekannte Bedrohungsakteure setzen weiterhin auf die Vorteile von USB, um ihre Schadsoftware zu verbreiten.“







  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • IT ist nicht gleich OT

    Unternehmen wissen oft nicht, wie sie Shopfloor-Daten richtig auswerten oder interpretieren sollen. Zumal sich Strategien aus der IT nicht ohne Änderungen in…


  • KI als Katalysator für Optimierungsprozesse

    Mit generativer KI können Unternehmen aus ihrem Datenpool heraus etwa Ähnlichkeitsbezüge zwischen einzelnen Maschinenbeschreibungen herstellen. Dazu kann das Tool technische Dokumentationen analysieren.…


  • An die Spielregeln halten

    Compliance-Anforderungen sollen Unternehmen zwar schützen und sicherstellen, dass sie gesetzliche Anforderungen einhalten. Doch es ist oft schwierig, den Überblick über die unterschiedlichen…


  • MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung

    Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.