State of Ransomware Report

Cyberkriminalität wird für Produktionsbetriebe noch teurer

Sophos stellt die Ergebnisse des aktuellen State of Ransomware Reports für die verarbeitende Industrie vor. Es ist keine Entspannung in Sicht: Angriffe werden häufiger und raffinierter, zugleich steigen die Lösegeldforderungen und die Wiederherstellung nach einem Angriff dauert immer länger. Cyberkriminalität ist eines der größten, geschäftsschädigenden Risiken für Unternehmen aller Branchen. Doch es gibt durchaus Unterschiede zwischen den diversen Marktsegmenten.

Bild: Sophos Technology GmbH
Bild: Sophos Technology GmbH

Die unmittelbaren Auswirkungen auf die Lösegeldforderungen sind in der Studie deutlich nachvollziehbar. Der mittlere Durchschnitt der geforderten Lösegeldsumme liegt in der produzierenden Branche bei 1.260.207$ (1.156.289€). Das ist nur etwas niedriger als der Durchschnitt über alle Branchen hinweg mit 1.542.330$ (1.415.148€). Zum Vergleich, ein Jahr zuvor lag der allgemeine Durchschnitt deutlich niedriger bei 812.360$ (745.372€).

Teure Wiederherstellung der Systeme

Ein Angriff auf ein Unternehmen kann nicht nur dann teuer werden, wenn sich das Unternehmen dazu durchringt, die Lösegeldsumme zu bezahlen, sondern auch durch die zusätzlichen Folgekosten bei der Wiederherstellung der Systeme. Abgesehen davon, dass nach einer Bezahlung des Lösegelds nicht garantiert ist, dass sich alle Daten wiederherstellen lassen, kostet das Instandsetzen viel Zeit und Geld. Zusätzlich zum Lösegeld musste das produzierende Gewerbe durchschnittlich 1.080.000$ (990.942€) in die Wiederherstellung (im Jahr zuvor waren es durchschnittlich 1.230.000$ (1.128.573€)) investieren. Damit verdoppelt die Wiederherstellung die Gesamtsumme inklusive Lösegeld nahezu. Mit den Wiederherstellungskosten kommt die produzierende Industrie trotz der hohen Summe vergleichsweise glimpflich davon. Beispielsweise im Transportwesen werden durchschnittlich 3.540.000$ (3.248.088€) benötigt.

Entscheidender Faktor Zeit

Die Summen für das Lösegeld und die Wiederherstellung stellen viele Unternehmen aller Branchen vor große Herausforderungen. Diese werden durch die benötigte Zeit, bis die Systeme wieder laufen und das Unternehmen betriebsfähig ist, noch einmal deutlich komplexer und teilweise existenzgefährdend. Denn ein Unternehmen, das stillsteht, verliert jede Stunde und jeden Tag viel Geld und erleidet zusätzlich einen Image- und Reputationsverlust im Markt – bei Partnern und Kunden. Die größte Varianz der aktuellen Studie zu den Ergebnissen des Vorjahres ist der Prozentsatz produzierenden Unternehmen, die sich in weniger als einem Tag von einer Cyberattacke erholen konnten Dieser Prozentsatz ist deutlich auf 9 Prozent gesunken (gegenüber 22 Prozent in der letzten Umfrage). Gleichzeitig ist der Prozentsatz der Unternehmen, die mehr als einen Monat für die Wiederherstellung benötigten, auf 17 Prozent gestiegen, verglichen mit 10 Prozent ein Jahr zuvor. Dies deutet darauf hin, dass der Aufwand für die Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs in diesem Sektor insgesamt größer geworden ist.







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