Stabiler Umsatz, neue Fabriken, Geschäftseinheiten und Produkte – Leuze navigiert offenbar erfolgreich durch die aktuelle Krise. Auf der Jahrespressekonferenz am 20. Januar legte Geschäftsführer Ulrich Balbach dann auch ambitionierte Pläne offen: Im Kern sind dies weiteres Wachstum und – zumindest in Deutschland – Klimaneutralität.

Bild: Leuze electronic GmbH+Co.KG

„Wir fuhren das ganze Jahr über auf Sicht“, fasst Leuze-Geschäftsführer Ulrich Balbach (Bild) die Herausforderungen des letzten Jahres zusammen. „Das gab uns die Möglichkeit, unsere Ziele und Aktivitäten stets sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls auch kurzfristig entsprechend zu justieren.“ Mit Blick auf die Geschäftsergebnisse des vergangenen Jahres und die ambitionierten Zukunftspläne scheint diese Taktik für Leuze aufgegangen zu sein. So gab der Sensorhersteller auf seiner Jahrespressekonferenz am 20. Januar 2020 in Owen/Teck bekannt, mit dem Bau eines neuen Werkes in Melaka, Malaysia, begonnen zu haben. Das Projekt ist Teil der Mehrproduktions-Standortstrategie von Leuze und soll helfen, die Nachfrage auf den asiatischen Märkten zu bedienen. Die erste Ausbaustufe werde bis zum 1. Quartal 2022 abgeschlossen sein, schilderte Balbach.

Trotz Krise stabiler Umsatz

Zu den Geschäftszahlen des vergangenen Jahres meldete Leuze, 2020 einen Umsatz von 210 Millionen Euro erzielt zu haben. Im Vergleich zum Vorjahr (222 Millionen Euro) entspricht das einem Rückgang um fünf Prozent. Angesichts der bis heute andauernden Pandemie-bedingten Herausforderungen zeigte sich Geschäftsführer Ulrich Balbach zufrieden mit dem Ergebnis.

Ambitionierte Ziele

In den nächsten Jahren sei geplant, schilderte Balbach, die Marktposition weiter auszubauen und den Umsatz zu verdoppeln. Dafür sollen bereits 2021 die Prozesse aller Bereiche an den Wachstumsprojekten ausgerichtet werden. Der neu geschaffene strategische Geschäftsbereich Safety soll zu diesem Wachstum ebenso beitragen wie die kommenden Produktneuheiten. Als weiteres Unternehmensziel gab CEO Balbach aus, im Rahmen des bereits definierten jährlichen Stufenplans in Deutschland 2025 klimaneutral zu fertigen. Dafür werde das Unternehmen im Jahr 2021 an verschiedenen Standorten Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung in Betrieb nehmen.

Zwei Produktvorstellungen

Leuze rückte auf der Pressekonferenz auch zwei Produkte in den Mittelpunkt: Das erste ist der nach Herstellerangaben weltweit erste Kombigabelsensor GSX, der die Detektionsprinzipien Licht und Ultraschall in einem kompakten Gehäuse vereint. Mit diesem Sensor ließen sich demnach alle am Markt einsetzbaren Labels detektieren. Transparente Oberflächen und geschäumte Etiketten sollen kein Problem für den Kombisensor darstellen.

Auch der dynamische Referenztaster DRT 25C wurde vorgestellt. Er basiert auf der ebenfalls noch recht jungen Referenztechnologie CAT (Contrast Adaptive Teach), welche Leuze als Grundlage genutzt hat, ein neues Funktionsprinzip in der schaltenden Sensorik zu entwickeln. Der Sensor nutzt nicht das zu detektierende Produkt als Referenz, sondern – etwa in der Intralogistik – das Förderband. Er erkennt Objekte als Abweichung, die nicht den Eigenschaften der Bandoberfläche entsprechen und soll sich dabei auch nicht von Schmutz und Vibration stören lassen. So ist die Detektion komplett unabhängig von den Oberflächeneigenschaften der Produkte – wie Farbe, Glanz oder Transparenz.