Die Lösungen von Sulzer kommen in der Medizin, im Healthcare- und Beautybereich sowie der Industrie- und Baubranche zum Einsatz. (Bild: MPDV Mikrolab GmbH)
Die Lösungen von Sulzer kommen in der Medizin, im Healthcare- und Beautybereich sowie der Industrie- und Baubranche zum Einsatz. (Bild: MPDV Mikrolab GmbH)

Kommunikation mit dem ERP

Durch die Kommunikation zwischen dem ERP-System und Hydra kann die Planungsabteilung die Fertigungsaufträge direkt an die Produktion übermitteln und schnell auf Veränderungen reagieren. Das MES wiederum meldet die Zahl der tatsächlich produzierten Teile sowie den Status der Maschine zurück. Ist bei einer Maschine der Output geringer als geplant, lassen sich Aufträge rasch auf andere Maschinen verteilen. Zuvor mussten Mitarbeiter die pro Maschine produzierten Stückzahlen aufwendig in Excel-Listen erfassen. Das kostete viel Zeit und wenn eine Maschine ausfiel, fehlte es an Flexibilität. „Mit Hydra haben wir unsere Termintreue extrem verbessert. Rund 98 Prozent der Aufträge können wir jetzt wie geplant ausliefern und unsere Kunden sind zufrieden“, sagt Graf.

Ressourcen im Überblick

Doch nicht nur die Kunden, auch die Mitarbeiter lernten schnell die Vorzüge des MES schätzen. Dank der Module HLS, BDE und MDE können sie über ein Terminal an der Maschine verschiedene Produktionszahlen wie Ausschuss oder Stückzahl in Echtzeit erfassen und vergleichen. Das Modul Hydra-HLS verschafft den Verantwortlichen dabei einen Überblick über die Ressourcen. So lässt sich beispielsweise die Fertigung über den Leitstand steuern und bis ins Detail planen. Damit hat der Mitarbeiter die wichtigen Ressourcen im Blick und Werker können schnell auf den Ausfall einer Maschine reagieren.

Overall Equipment Effectiveness

Der MES-Einsatz wirkt sich positiv auf die Gesamt-Produktivität der Maschinen aus. Sie lässt sich über den Overall Equipment Effectiveness (OEE) erfassen, der sich aus den Faktoren Verfügbarkeit, Leistung und Qualität errechnen lässt. Über ein Ampelsystem wird dem Mitarbeiter der Status jeder Maschine angezeigt. „Auf diese Weise können wir alle rund 160 Spritzgussmaschinen und Montagelinien bei optimaler Auslastung fahren. Das hat uns in Summe einen Produktivitätsgewinn von zwölf Prozent in den ersten drei Jahren beschert. Wir können also sagen, dass von dem MES sowohl Kunden, Mitarbeiter als auch das Unternehmen selbst profitieren“, sagt Graf.

Weiterer Rollout geplant

Sulzer plant das MES in weiteren Ländern auszurollen. Und auch am Standort in Haag geht die Entwicklung weiter. Neue Module wie Prozessdaten zum Einhalten der vorgegebenen Produktionsparameter Temperatur, Druck oder Fließgeschwindigkeit sollen folgen. Zudem soll jede Maschine mit einem eigenen Terminal ausgestattet werden. Das Ziel ist die papierlose Fabrik.