Die Maschinen in der Produktion werden auf einem zentralen Großbildmonitor angezeigt, der den Maschinenstatus in den Farben Grün, Gelb oder Rot signalisiert. Bild: Herbert Joka

Projektabschluss nach zwei Monaten

Gerade für ein mittelständisches Unternehmen, das keine eigene IT-Abteilung beschäftigen kann, ist bei der Einführung entsprechender Systeme eine Klärung im Vorfeld wichtig. Dabei sollte festgelegt werden, was nach Projektabschluss erfasst und ausgewertet werden soll – und welche Erweiterungen zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden können. Nach der Fertigstellung der ersten Version des Lasten- und Pflichtenheftes für eine mögliche Softwarelösung und dem Blick auf Referenzberichte anderer Anwender fand Leicht und Müller den Einstieg für eine Lösung bei der Proses BDE GmbH, die bei dem Unternehmen bereits das betriebliche Personal-Zeiterfassungssystem installiert hatte.

Durch die modulare Bauweise des BDE-Systems konnte nach dem Erstgespräch die Implementierung, bestehend aus Installation und Konfiguration der BDE-Software, zügig in Angriff genommen werden. Dazu erfolgte zuerst die Klärung der Anforderungen, die Ausarbeitung des Detailkonzepts, Konfiguration und Implementierung, Verifikationstests, die Mitarbeiterschulung und schließlich der Echtbetrieb. Die Datenübertragung erfolgt über die in den Maschinen vorhandenen Standard-Hardwareschnittstellen. Die Einführung des BDE-Systems war nach rund zwei Monaten abgeschlossen. Rückblickend betonen die Projektmitarbeiter von Leicht und Müller, dass bei der Einführung kaum Einschränkungen im Produktionsalltag auftraten. Begleitet wurde das Projekt von Karl-Heinz Bauer, dem zuständigen Projektleiter des Systemhauses, der den Administratoren und den Bedienern auch nach der Inbetriebnahme zur Seite steht.

Integration in bestehende IT-Strukturen

Im Unternehmen wurde bereits zum Zeitpunkt der Einführung der neuen BDE-Lösung mit dem Enterprise Resource Planning-System (ERP) von Abas auf dem betriebseigenen Server gearbeitet. Daher galt es, die Datenerfassungssoftware auch an die bestehende IT anzuschließen, sowie die datenkonsistente Kommunikation sicherzustellen, um die erforderlichen Betriebsdaten abrufen und aufbereiten zu können. Um einen durchgängigen Produktionsprozess zu gewährleisten, kommuniziert der neu installierte BDE-Server mit dem bereits vorhandenen ERP-Server. Für Wartung und Updates verbindet sich der BDE-Dienstleister über eine sichere Fernwartungsverbindung mit dem System, um reibungsfreie Anpassungsprozesse ohne Belastung der Unternehmens-IT durchführen zu können.

Bessere Maschinenauslastung senkt Energiekosten

Durch den Einsatz einer Betriebsdatenerfassung, die Taktung und Qualität des Produktionsprozesses im Fokus hat, erhält das Unternehmen nun auch ein Instrument zum Energiesparen. Denn nur ein effizient getakteter Produktionsprozess verschwendet vergleichsweise wenig spezifische Energie: Eine Produktionsmaschine, die durch gezielte Auslastung eine höhere Maschinennutzungszeit über einen bestimmten Zeitraum vorweisen kann, arbeitet insgesamt sparsamer. Denn auch während der Stillstands- oder Umrüstzeiten bedarf es Energie die Maschine ‚auf Temperatur‘ zu halten, um anschließend weiterhin in festgelegten Toleranzen stabil produzieren können. Stand-by oder nicht produktive Zeit können somit energetisch quantifiziert und im Finanzcontrolling abgebildet werden. Die Maschinen- und Systemoptimierung visiert die Senkung des spezifischen Energiebedarfs während der nicht produktiven Intervalle an, weil letztlich die über die Maschinenlebenszeit kumulierte Ersparnis an Energiekosten auch ein Wettbewerbsargument ist – bei rund 700 Millionen hergestellten Teilen pro Jahr addieren sich so selbst kleinste Pro-Stück-Einsparungen zu einem substanziellen Betrag.