HMI-Komplettsysteme

Basis für die Werkerassistenz

Die Fertigung komplexer Produkte ist oft fehleranfällig und digitale Assistenzsysteme unterstützen Werker, Fehler zu vermeiden. Die Hardware für solche Werkerführungssysteme liefert Rose Systemtechnik.

 (Bild: Rose Systemtechnik GmbH)
(Bild: Rose Systemtechnik GmbH)

In einer Pkw-Fertigung nimmt ein Werker ein Bauteil aus dem Materiallager und will es mit der Karosserie verschrauben. Der Arbeiter hält das Teil vor einen Scanner, greift sich einen Akkuschrauber und betätigt den Abzug – aber es tut sich nichts. Warum? Der Werker hat die falsche Komponente für diesen Montageschritt in der Hand. Ein digitales Werkerassistenzsystem erkennt den Fehler und blockiert den Akkuschrauber, sodass das Bauteil nicht eingebaut werden kann. Das Beispiel beschreibt den Alltag an den Montagelinien der großen PKW-Hersteller. Sie alle setzen Werkerführungsprogramme ein. Diese sorgen dafür, dass sämtliche Bauteile an der richtigen Stelle montiert werden. Frühernutzten werker dazu eine Wagenbegleitkarte. Einige Schritte mussten anschließend mit einem persönlichen Stempel auf der Karte dokumentieren. Diese Papierkarten sind heute nicht mehr zeitgemäß, zumal ein Pkw mittlerweile aus etwa 10.000 unterschiedlichen Bauteilen besteht. Hinzu kommt die immer individuellere Ausstattung der Fahrzeuge, durch die sich die Anzahl der Montagevarianten nochmals erhöht.

Produktivität steigern

Digitale Assistenzsysteme eignen sich aber nicht nur für die Automobilindustrie. Alle Unternehmen mit einer Fließfertigung und einer großen Zahl an Produktvarianten können von den Effekten dieser Programme profitieren, wie etwa Hersteller von Haushaltsgeräten oder Fernsehern. Forscher der TU Darmstadt haben herausgefunden, dass digitale Assistenzsysteme die Arbeitsproduktivität umso mehr steigern, je komplexer die Montagetätigkeiten sind¹. Immer mehr Unternehmen haben das erkannt und nutzen Werkerführungsprogramme in ihrer Fertigung. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO aus dem Jahr 2019 setzen bereits 36 Prozent der deutschen Industriebetriebe digitale Werkerassistenzsysteme ein². In vielen Fällen laufen die Programme auf Panel PCs von Rose Systemtechnik aus Porta Westfalica. Das Unternehmen fertigt HMI-Komplettsysteme aus Bedieneinheit, Tragarm und Peripheriegeräten für Anwendungen in verschiedenen Branchen.

Unterschiedliche Varianten

Die Bedieneinheiten sind robust und werden an die Anforderungen der jeweiligen Anwendung angepasst. Anwenderunternehmen können aus unterschiedlichen Displayvarianten und Zubehör wählen, wie beispielsweise 2D-Barcode-Scanner, RFID- bzw. Euchner-Lesegeräten oder mit WLAN/Bluetooth. Auch der Einbau eines resistiven Touchscreens, einer akustischen Touch-Rückmeldung oder flexibel beschriftbarer Funktionstasten ist möglich. Rose hat für diese Zwecke ein Digital Label System (DLS) entwickelt, das auf der E-Paper-Technologie basiert. Unternehmen können die tastaturbelegung so an veränderte Fertigungsabläufe anpassen. Die HMI-Komplettsysteme beinhalten alle mechanischen und elektronischen Komponenten: Neben den Panel-PCs zählen dazu auch Tragarme, Höhenverstellungen, Bodenständerungen und Abhängungen. Besonders Industrieunternehmen, die komplexe Produkte mit großer Variantenvielfalt herstellen, profitieren vom Einsatz eines digitalen Werkerassistenzsystems. Die HMI-Komplettsysteme von Rose bilden dafür eine Basis.

1) Digitale Assistenzsysteme in der Produktion. C. Bayer, . Makhlouf, J. Metternich – Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW), Technische Universität Darmstadt, in: WerkstattsTechnik 3/2020.
2) Potenziale Digitaler Assistenzsysteme. Aktueller und zukünftiger Einsatz digitaler Assistenzsysteme in produzierenden Unternehmen‘, Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart 2019.






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