Der SNMP-Standard kommt für die Verwaltung von Geräten wie Drucker, Router oder Switches zum Einsatz. Mit einem zentralen SNMP-Manager lassen sich angeschlossene Netzwerkteilnehmer oder ‚Agenten‘ am IP-Netzwerk überwachen und verwalten: Im Störungsfall senden die Agenten Textmeldungen oder ‚Traps‘ an den SNMP-Manager. Mit ‚Get‘- und ‚Set‘-Befehlen kann der Manager dann auf die Agenten zugreifen, um weitere Informationen abzufragen, diese zu parametrieren oder Aktionen auszulösen. Bild: Saia-Burgess

Kein zusätzliches Leitsystem erforderlich

Für den Betrieb und die Überwachung einer Maschine beziehungs­weise Anlage wird üblicherweise ein separates Leit- und Manage­ment­system installiert. Dafür fallen Lizenzkosten an. Gleichzeitig wird geschultes Personal benötigt, das das System bedienen und warten kann. Ein SNMP-Manager ist mit einem Leitsystem aus der Automationswelt vergleichbar. Ist also in Anlagen bereits ein SNMP-Manager vorhanden, liegt es nahe, auch die Automationsgeräte darüber zu überwachen und zu verwalten. Denn unterstützen die Automationsgeräte die nötige Agenten-Funktionalität, kann auf ein separates Leit- und Managementsystem verzichtet werden, was deutlich Kosten einsparen kann.

Steuerungsanbindung per Web-Technonologie

Für die Umsetzung einer in die IT integrierten Automation bietet sich eine Kombination aus aufeinander abgestimmter Mess- und Steuerungstechnik an. Das Unternehmen Saia-Burgess bietet dazu eine Kopplung beispielsweise seiner Energiezähler per S-Bus in die eigenen PCD-Steuerungen an. Mittels SNMP-Protokoll können die so ermittelten Daten dann an die Betreiberplattform übertragen werden. Neben dem Energie­verbrauch können per Sensorik aber auch Daten zu beispielsweise Raumklima oder Kühlanlagen von den Steuerungen erfasst, überwacht und ebenfalls per SNMP-Protokoll an die übergeordnete Plattform übertragen werden. Service und Wartung der Anlagen lassen sich dann mit Web-Browser via Web-Server in den Steuerungen abwickeln.

Dadurch benötigt der Betreiber kein zusätzliches Leitsystem für das Energiemanagement und die Überwachung der Anlagen. Durch die Integration eines SNMP-Agenten in den Steuerungen können die Daten zudem einfach und ohne den Einsatz spezieller Hard- oder Softwaretreiber in eine vorhandene Betreiberplattform integriert werden. Auch die Visualisierung für Wartung und Service ist aufgrund des Web-Servers direkt in der Steuerung möglich – ohne zusätzliches System. Dazu unterstützen die PCD-Steuerungen bereits in der Grund­ausführung die genannten IT-Standards, zudem nutzen die Komponenten Standard-Software-Werkzeuge für die Inbetriebnahme sowie den Betrieb der Maschinen und Anlagen. Damit wird die Etablierung von Automationssystemen unterstützt, die sich den bestehenden Gegebenheiten anpassen und die der Nutzer mit vorhandenen Betriebsmitteln wie PC, mobilen Endgeräten und Standard Software warten und betreiben kann.

Anwendungsbeispiel für eine Kopplung von IT und Automation über Web-Technologie: Die Netzwerktopologie des Rechenzentrums des IT-Dienstleisters Wusys in Frankfurt zeigt, dass dank des Einsatzes der PCD-Steuerung nur ein System für die Energiedatenerfassung und Temperaturüberwachung notwendig ist. Der in den Steuerungen integrierte Web-Server und der SNMP-Agent bilden die offene Schnittstelle hin zur Betreiberplattform. Bild: Saia-Burgess