Netzwerkplanung per Software: Mit dem BAT-Planner bietet Belden eine Lösung an, die Planer bereits in frühen Phasen des Netzwerkaufbaus unterstützt. Die Grundversion erleichtert dem Anwender vor allem die Hardwareauswahl. Für die detailliertere Ausarbeitung von Ausleuchtungsplänen kann die leistungsfähigere Pro-Version eingesetzt werden.

Funksysteme und Topologie im Blick

Anders als bei kabelgebundenen Netzwerken lässt sich WLAN nicht immer durch direktes Verbinden der Netzteilnehmer aufbauen. Vor der Planung sollte deshalb ermittelt werden, ob bereits andere Funksysteme in dem Areal senden und welche Frequenzen diese nutzen. Für Installationen im Außenbereich müssen zudem die topologischen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Denn Hügel, Häuser, Bäume oder eine Pipeline sind Hindernisse, die die Funkkommunikation stören können.

In Fertigungshallen können dagegen Wände, Regale, Maschinen oder Kranaufbauten schwer zu überwindende Hindernisse darstellen. Die häufigste Ursache für Störungen sind jedoch andere Funknetze, die auf der gleichen Frequenz arbeiten wie jenes, das man selbst gerade installiert hat. Bei bestehenden Installationen empfiehlt sich deshalb, vor Ort eine Frequenzmessung durchzuführen. Dafür stehen Messsysteme zur Verfügung, die Art, Frequenz und Leistung vorhandener Funknetze darstellen.

Vom Ausleuchtungsplan zur Hardware-Auswahl

Schließlich muss sich der Netzwerkplaner Gedanken machen, welche der möglichen Netzwerktopologien am besten geeignet ist. Dabei kommt es darauf an, die von der jeweiligen Anwendung geforderte Mindestqualität der Ausleuchtung und damit der erreichbaren Übertragungsrate zu bedenken. Dies führt dann zur Auswahl der notwendigen APs, Antennen und Kabel sowie des Montagematerials. In einem WLAN-Projekt kann die Planung durchaus einige Monate in Anspruch nehmen, bis feststeht, wie viele und welche Materialien eingesetzt werden müssen. Der Anlagenbetreiber benötigt jedoch bereits am Anfang eines solchen Projektes eine grobe Abschätzung, wie hoch die Kosten sein werden.

Per Software zum ersten Netzwerk-Konzept

Für die Ermittlung von Ausleuchtung und Hardware bietet der Markt inzwischen leistungsfähige Software-Lösungen, die den Planer unterstützt. Hirschmann Automation and Control bietet dazu aktuell mit dem BAT-Planner ein einfaches Software-Werkzeug an, um WLAN-Netze schnell zu planen. Dazu zieht der Anwender auf einem importierten Plan des auszuleuchtenden Geländes einfach eine Linie, entlang derer die Datenübertragung stattfinden soll. Die Software berechnet dann, welcher AP- oder Antennentyp zu der gewünschten Übertragungsgeschwindigkeit passt.

Durch die Übernahme dieser Berechnungen kann die Software gerade in frühen Planungsphasen zu Zeitersparnissen führen, indem eine gute Einschätzung der erforderlichen Materialien zur Verfügung steht. Allerdiens müssen die nötigen Detailberechnungen später vom Planer noch detailliert vorgenommen werden müssen. Dazu stellt der Systemanbieter die Vollversion Hirschmann BAT-Planner Pro zur Verfügung. Das Programm bietet einen deutlich höheren Leistungsumfang und gestattet dem Anwender, eine detaillierte Planung zu erstellen, die auch die Dämpfung der Wände, die Ausrichtung der Antennen, die Berechnung über mehrere Stockwerke hinweg oder die Vermeidung von Interferenzen beziehungsweise Störungen der APs untereinander umfasst.

Professionelle Planung als Schlüssel zum Erfolg

Der Einsatz von WLAN bietet – vom Kabelersatz bis hin zu mobile Anwendungen – zahlreiche Vorteile, mit denen zudem die Lebensdauer der Anlagen erhöht und Kosten reduziert werden können. Insbesondere in industriellen Anlagen muss das drahtlose Netz allerdings professionell geplant werden. Dies ist letztlich nur qualifizierten und erfahrenen Technikern möglich. Neue Software-Werkzeuge können jedoch die Planung erleichtern und den gesamten Ablauf eines Wireless-Projektesunterstützen. So wird die Hemmschwelle für den Einsatz der neuen kabellosen Techniken gesenkt.