Simulationen für Reihenfolge und Kapazität

Die Simulation unterschiedlicher Reihenfolgeszenarien eines Fertigungsprozesses erreicht das im Unternehmen eingesetzte System durch den Kapazitätsabgleich unter Zuhilfenahme von Prioritätsregeln. Diese Regeln können vom Anwender beliebig kombiniert und gewichtet werden. Somit kann situationsabhängig entschieden werden, ob beispielsweise die Liefertermin-, Schlupfzeit- oder Wartezeitregel das Optimum für den jeweiligen Planungsdurchlauf generiert. Für die bestmögliche Planung der Produktionsabläufe wird weiterhin ein permanenter Datenabgleich zwischen dem Leitstand-Server und der Datenbank des ERP-Systems ausgeführt, wodurch stets aktuelle Planungsdaten die Grundlage für die Berechnungen bilden. Weiterhin werden die von den Mitarbeitern rückgemeldeten Fertigungszeiten sofort einbezogen. Treten Abweichungen zu den Sollzeiten im Produktionsplan auf, wird der neue Fertigstellungstermin berechnet. Verzögerungen und Probleme im Fertigungsablauf lassen sich damit schnell erkennen und können – basierend auf aktuellen Informationen – behandelt werden.

Muss der Produktionsplan etwa wegen eines vordringlichen Auftrags verändert werden, können Anpassungen jederzeit vorgenommen werden und sind auf allen Ebenen wirksam. Ein Beispiel: Mazet arbeitet mit einem elektronischen Terminal, von dem die Mitarbeiter ihre Fertigungsaufträge entsprechend der vordefinierten Arbeitsreihenfolge beziehen. Werden die Pläne für die zu erledigenden Fertigungsaufträge abgeändert, aktualisiert sich sofort das Terminal in der Werkhalle. Die Mitarbeiter können somit ohne Eingriffe in ihre Arbeitsabläufe nach dem neuen Fertigungsplan arbeiten. „Kurze und verbindliche Lieferzeit ist die wesentliche Forderung unserer Kunden – Qualität wird vorausgesetzt“, beschreibt Köhler. Durch die zunehmende Integration des Leitstandes in die Arbeitsabläufe wird die Fertigungsplanung zur Software-Sache und setzt Ressourcen frei: „Die Fertigungsplanung ist für unsere Arbeit entscheidend, aber sie sollte nicht die Hauptsache sein“, sagt der Unternehmensleiter. „Beim Planen unterstützt uns Deleco und wir können uns ganz auf unsere Stärke konzentrieren: hochkomplexer Maschinenbau.“

Forschungsprojekt fokussiert Bedienerfreundlichkeit

Angesichts derartig komplexer Prozesse rückt die Gebrauchstauglichkeit oder ‚Usability‘ von Software in den Vordergrund. Um auch zukünftig Anforderungen im Hinblick auf Bedienbarkeit und Intuitivität gerecht werden zu können, setzt der ERP-Anbieter auf Forschung. Dazu engagiert sich das Unternehmen etwa im Rahmen der Studie ‚Usability für den Mittelstand‘, welche die Professuren Allgemeine und Arbeitspsychologie sowie die Professur Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz durchführen. „Software soll Arbeitsprozesse erleichtern, nicht verkomplizieren. Während einfache Bedienbarkeit durch Smartphones und Co. täglich vorgelebt wird, wird die Arbeitswelt immer komplexer“, erklärt Anett Klein, Koordinatorin des Projekts bei Delta Barth. Entsprechend arbeitet das Softwarehaus an Weiterentwicklungen, um seine Anwendungen noch benutzerfreundlicher zu machen. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt fließen in die Software ein und werden ab Oktober 2013 in Programmführung und Oberfläche der neuen Version sichtbar sein.

„Die Technik entwickelt sich weiter und mit ihr auch die Gewohnheiten und Erwartungen der Anwender – dieser Tatsache sind wir uns bewusst und wollen unsere Software weiterentwickeln und fit machen für die nächsten Nutzer-Generationen“, sagt Klein. Um die Praxisnähe sicherzustellen, fließen Vorschläge von Anwenderunternehmen wie Mazet in die Gestaltung der Software ein: „Die Entwicklung der Software orientiert sich an der tatsächlichen Arbeitswelt der Nutzer. Außerdem – um Topqualität liefern zu können, braucht es auch im Handwerk stetig innovative Prozesse“, erklärt Köhler. Für ihn ist ein ERP-System intuitiv bedienbar, wenn 90 Prozent der Unternehmensprozesse schnell und effizient bearbeitet werden können und „der tägliche Umgang mit der Software Spaß macht“. Sein Resümee fällt positiv aus: „Nach einer nur sehr kurzen Phase der Umstellung konnten wir die wesentlichen Unternehmensprozesse in Deleco organisieren. Die Sicherheit der Anwender im Umgang mit dem System stieg schnell an – ein zufriedenstellendes Ergebnis.“ Auch für die Zukunft sieht sich das Unternehmen nach den Aussagen des Geschäftsführers gerüstet: „Stetige Weiterentwicklung ist für Mazet Unternehmensziel und zugleich der Schlüssel zum Erfolg. Mit Deleco haben wir eine Software gefunden, die uns bei der Erreichung unserer Ziele unterstützt und sich gemeinsam mit uns entwickelt.“