China an der Spitze der Exportrangliste

Die Exporte der Maschinenbauer aus Deutschland legten in den ersten neun Monaten 2018 um nominal 5,2 Prozent auf 131,9Mrd.€ zu. China (+11,4 Prozent auf 14,23Mrd.€) und USA (+6,9 Prozent auf 14,16Mrd.€) lieferten sich dabei ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Spitzenplatz in der Exportrangliste — mit knappem Vorsprung für die Volksrepublik. Das Exportplus nach China in diesem Zeitraum wird allerdings getrübt von den Aussichten einer sich abschwächenden chinesischen Binnenkonjunktur, die auch unter den Strafzöllen der amerikanischen Regierung leidet. Zugleich steigen Arbeits- und Produktionskosten in China weiter an. Die Konjunktur in den Vereinigten Staaten profitiert derzeit noch von abgesenkten Unternehmenssteuern, allerdings werden auch hier die Inlandsinvestitionen schon wieder schwächer. „Wir erwarten deshalb von der EU, dass sie die Verhandlungen sowohl über ein schlankes Freihandelsabkommen mit den USA als auch über ein Investitionsabkommen mit China energisch vorantreibt“, forderte Welcker. Zudem sei die Europäische Union in der eigenen Region gefordert, gerade im Jahr der Europawahl für einen größeren Zusammenhalt der Mitgliedsländer zu sorgen. Um die Wirtschaft innerhalb der EU zu stärken, sei auch ein Abbau überbordender Bürokratie notwendig, welche insbesondere im Mittelstand enorme Zusatzkosten verursache, betonte Welcker und nannte als Beispiel die nationale Umsetzung der Entsenderichtlinie. Monteure oder Servicefachkräfte müssen häufig sehr kurzfristig zu Kunden innerhalb Europas reisen – dies wird durch die Regularien im Prinzip aber unmöglich gemacht.

Klare Erwartungen an die Politik

Klare Erwartungen haben die Maschinenbauer an die weitere Arbeit der Großen Koalition. „Sachpolitik statt Personaldebatten ist jetzt zwingend angesagt“, betonte der VDMA-Präsident. Dazu gehöre, weiter für den freien globalen Handel zu streiten, aber auch eine Innovationspolitik, die die Digitalisierung auf vielen Feldern der Gesellschaft fördert und zugleich technologieneutral ist. „Der Staat weiß nicht besser als die Unternehmen und deren Kunden, welche Technologie sich durchsetzen wird“, warnte Welcker. Der Maschinenbau-Präsident erinnerte die Regierung auch an das Versprechen einer steuerlichen Forschungsförderung, wie es im Koalitionsvertrag steht. „Die mittelständische Industrie ist es leid, hier immer wieder vertröstet zu werden, während fast alle anderen Länder in Europa dieses Instrument bereits erfolgreich anwenden“, resümierte der VDMA-Präsident.