Hitachi Vantara-Studie

Wenn Daten überfordern

Die Menge an Unternehmensdaten kann für Firmen zum Problem werden. Wie aus einer Studie von Hitachi Vantara hervorgeht, fühlen sich etwa drei Viertel der befragten Führungskräfte aus Deutschland davon überfordert. Und auch für die Infrastruktur könnten zukünftige Datenmengen zum Problem werden.

Bild: ©InsideCreativeHouse/stock.adobe.com
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Rund 73 Prozent der deutschen Unternehmen fühlen sich mit der Menge der von ihnen verwalteten Daten überfordert und 63 Prozent befürchten, dass ihre derzeitige Infrastruktur nicht in der Lage sein wird, zukünftige Anforderungen zu erfüllen. Das geht aus einer Umfrage der Hitachi-Tochter Hitachi Vantara hervor. Neue datenintensive Technologien und Anwendungen wie Generative KI verschärfen demnach den Druck auf die bereits angespannte Infrastruktur und Hybrid-Cloud-Umgebungen, auf denen sie laufen.

Laut Studie gehen durchschnittliche Großunternehmen zudem davon aus, dass sich ihr Datenaufkommen in den nächsten zwei Jahren nahezu verdoppeln wird. Der Schutz der Daten und das Management dieses Datenwachstums in einer effizienten und nachhaltigen Weise werde die Herausforderung weiter vergrößern, so die Studienverantwortlichen.

Die Umfrage unter 1.288 Führungskräften und IT-Entscheidungsträgern weltweit, darunter 84 in Deutschland, sollte ermitteln, welche Schwierigkeiten Unternehmen haben, ihre Dateninfrastruktur sicher und nachhaltig zu verwalten. Zu den wichtigsten Ergebnissen in Deutschland gehören:

  • Die Befragten geben an, dass Daten ihr wertvollstes Gut seien, zeigten sich aber besorgt über die Sicherheit und Belastbarkeit ihrer Dateninfrastruktur. 74 Prozent befürchten, dass sie eine Datenschutzverletzung nicht rechtzeitig erkennen können, um ihre Daten zu schützen.
  • Zwei Drittel (66 Prozent) der Führungskräfte zeigen sich besorgt, ob die Dateninfrastruktur ihres Unternehmens stabil genug ist, um Daten nach Ransomware-Angriffen wiederherzustellen. 20 Prozent gaben zu, dass wichtige Daten nicht gesichert wurden, und 21 Prozent mussten feststellen, dass Daten nach Speicherausfällen nicht mehr zugänglich waren.
  • Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der IT-Leiter messen derzeit den Energieverbrauch ihres Rechenzentrums; 33 Prozent gaben jedoch zu, dass ihre Dateninfrastruktur zu viel Energie verbraucht, und 60 Prozent räumten ein, dass ihre Nachhaltigkeitsrichtlinien die Auswirkungen der Speicherung ungenutzter Daten nicht berücksichtigen.

„Ein Teil des Problems ist, dass viele Unternehmen Daten ohne die richtige Strategie oder die richtigen Dateninfrastruktur-Tools speichern. Tatsächlich gaben 73 Prozent der deutschen Unternehmen an, dass sie alle Daten für den Fall der Fälle gespeichert haben, wobei etwa die Hälfte ihrer Daten ‚dark data‘ sind oder nie genutzt werden“, so Bharti Patel, Senior Vice President, Product Engineering, Hitachi Vantara.

Mehrheit nutzt hybride Cloud

Die Studie beleuchtet auch die Zukunft der Datenspeicherung: Die Studienverantwortlichen erwarten, dass das hybride Cloud-Modell (also eine Mischung aus Public/Private Cloud, Co-Location und On-Premises) weiter besteht. Für deutsche Unternehmensleiter ergab die Studie, dass die Daten überwiegend bereits in einer etablierten hybriden Cloud gespeichert werden, wobei sich der Prozentsatz der Arbeitslasten in den Rechenzentren fast gleichmäßig auf die öffentliche Cloud (28 Prozent), die private Cloud (26 Prozent), einen Standort vor Ort (21 Prozent) und auf Co-Location/ Managed Services (21 Prozent) verteilen. Die Verteilung wird in den kommenden zwei Jahren weitgehend gleich bleiben, so die Prognose.

Hilfe bei der Cybersicherheit

Gefragt wurde auch, wie wichtig die Modernisierung der Dateninfrastruktur für die aktuelle Transformationsstrategie des Unternehmens ist. 74 Prozent der IT-Führungskräfte in Deutschland gaben an, dass die Dateninfrastruktur ein sehr wichtiger oder der wichtigste Bereich ihrer Transformationsstrategie ist. 74 Prozent werden in der Studie als ’Infrastructure Leader’ bezeichnet. Diese Führungskräfte sind mehr als doppelt so häufig davon überzeugt, dass ihre Infrastruktur stabil genug ist, um im Falle eines Ransomware-Angriffs alle Daten wiederherzustellen zu können. Mit 33 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit haben sie keine Bedenken, dass ihr Unternehmen einen Angriffsversuch rechtzeitig erkennen könnte, um seine Daten zu schützen. Die Führungskräfte erkannten auch eher, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Drittanbietern für Security-, Storage- und Application Services ist.

Von den befragten deutschen Führungskräften gaben 44 Prozent an, dass sie vor allem Hilfe bei der Verbesserung der Cybersicherheit benötigen, 7 von 10 (69 Prozent) wünschen sich, dass Anbieter von Dateninfrastrukturlösungen sie mit ihrer Expertise in diesem Bereich aktiv unterstützen.







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