OPC UA in der Praxis: Im Rotor der Areva-Windanlage kommt eine Steuerung mit einem OPC UA-Server zum Einsatz. Darauf setzt die Kommunikation zwischen der Windanlage und der zentralen Bedienstation an Land auf.
Bild: Areva

Schnelle Inbetriebnahme von Spritzgießmaschinen

Bereits jetzt zeigen realisierte Automatisierungsprojekte exemplarisch, welche Vorteile der überarbeitete Standard gegenüber der klassischen OPC-Technologie bietet: Als einer der weltweit führenden Hersteller von Spritzgießmaschinen ist das Unternehmen Arburg ständig auf der Suche nach Möglichkeiten zur Effizienzverbesserung. Dabei ist für die Kunden insbesondere die Vereinfachung der Installation, Inbetriebnahme und Wartung eine zentrale Forderung. Vertikale Integration, Konfiguration, Visualisierung und Diagnose der Spritzgießmaschinen in übergeordneten Anwendungen spielen daher eine wichtige Rolle.

Auf der Basis des Softing OPC UA-Toolkits entwickelte das Unternehmen einen Embedded OPC UA-Server, der bereits in die Spritzgießmaschine integriert, vorinstalliert und vorkonfiguriert ist und somit eine Installation vor Ort überflüssig macht. Da die Arburg-Spritzgießmaschinen auf das Betriebssystem Vxworks zurückgreifen, hätte diese Lösung mit klassischer OPC-Technologie nicht realisiert werden können. Vielmehr wäre die Verwendung zusätzlicher Windows-PC notwendig gewesen.

Ein weiterer Vorteil für den Maschinenbauer ist der skalierbare Namensraum, der bei OPC UA entsprechend der Größe der Maschine auf die notwendige Untermenge beschränkt werden kann. Heinrich Müller, Arburg-Abteilungsleiter Entwicklung Software, schildert die Vorteile der realisierten Lösung: „OPC Unified Architecture ermöglicht uns als Hersteller von Spritzgießmaschinen eine einfache und komfortable Integration unserer Maschinen in übergeordnete Anwendungen. Unseren Kunden ermöglicht OPC UA, sehr einfach Daten in unseren Spritzgießmaschinen zu konfigurieren, zu monitoren und zu diagnostizieren.“ Enstprechend erspare der Einsatz des OPC UA-Toolkits von Softing dem Unternehmen uns einige Monate Entwicklungsaufwand, auch Leistung, Robustheit und Qualität der Lösung bewertet der Entwicklungsleiter durchweg positiv.

Sichere Energieüberwachung und -steuerung per Internet

Auch das österreichische Unternehmen NTE Systems, das im Jahr 2009 mit dem Ziel des Aufbaus eines Technologieunternehmens mit industriellem Charakter für erneuerbare Energiesysteme gegründet wurde, setzt OPC UA-Technologie ein. Das Unternehmen bietet Verfahren, Methoden und Diagnosesysteme im Bereich der Nutzung und Handhabung von erneuerbaren Energiesystemen an, die durch Elektronik- und Software-Produkte ergänzt werden. In einer großen Wohnanlage in Graz wurde die Bedienung und Überwachung für das gesamte Nahwärmenetz mehrerer Objekte, der Heizungsanlage für 59 Wohneinheiten sowie einer 300 Quadratmeter großen solarthermischen Anlage realisiert.

Als Steuerungen kommen Beckhoff-Systeme mit integriertem OPC UA-Server zum Einsatz. Die zentrale Bedienung und Überwachung erfolgt mit dem NTE Systems-Produkt Scady, die internetübergreifende Kommunikation mit OPC UA-Software von Softing. „Nachdem die SPS mit dem Internet verbunden war, waren alle Datenpunkte nach Eingabe der IP-Adresse im Scady System Designer sichtbar. Mittels Drag & Drop konnte nun die gesamte Visualisierung zusammengestellt werden“, beschreibt Georg Stasny, Geschäftsführer von NTE Systems das Vorgehen. Entwicklungsleiter Andreas Hafellner ergänzt: „Erst mit OPC UA war es möglich, dem Endkunden eine programmierfreie Fernwirk- und Monitoringplattform für SPS-Daten über das Internet zu realisieren. Mit OPC und COM oder ähnlichen Vorgängertechnologien wäre die gesicherte Verbindung über Firewall-Grenzen hinweg und zu gleichzeitig mehreren Hundert OPC-Servern gar nicht oder nur sehr schwer umsetzbar gewesen.“







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