IoT-Projekte

Unternehmen oft auf externe Expertise angewiesen

Vom Internet of Things versprechen sich Unternehmen vielerlei Vorteile, wie etwa Prozessoptimierungen oder Qualitätsverbesserungen. Bei der Einführung von IoT-Technologien sind Unternehmen jedoch oft auf Hilfe von Außen angewiesen.

Bild: Secunet Security Networks AG
Bild: Secunet Security Networks AG

Welchen Stellenwert hat das Internet of Things (IoT) für deutsche Unternehmen? Welche Hürden beeinträchtigen die Umsetzung und welche Arten von Sicherheitsvorfällen gab es in Zusammenhang mit IoT-Systemen? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, hat das Marktforschungsunternehmen Techconsult im Auftrag von Secunet mehr als 150 Unternehmen befragt.

60 Prozent setzen auf externe Partner

Aus der Untersuchung geht hervor, dass das Bewusstsein für die Chancen von IoT in deutschen Unternehmen wächst. Gleichzeitig gebe es noch Nachholbedarf in der Praxis, so die Analysten. Obwohl die Technologie für knapp die Hälfte der Firmen eine hohe oder sehr hohe Relevanz hat, geben 13 Prozent der Befragten an, IoT-Technologien bereits breitflächig umgesetzt zu haben. Dies sei auch darauf zurückzuführen, so die Studienautoren, dass sich nur rund ein Viertel überhaupt dazu in der Lage sieht, die IoT-Projekte vollständig in eigener Regie zu realisieren. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen setzen deshalb auf externe Partner.

Die Studienergebnisse deuten zudem auf einen Mangel an Sicherheitsvorkehrungen hin. 44 Prozent der Unternehmen geben an, keine speziellen Maßnahmen zur IoT-Absicherung getroffen zu haben. Laut Jan Ludwig Tiedemann, Senior Solution Architect bei Secunet, ein Irrglaube: „Rund 30 Prozent der Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern waren laut unserer Erhebung bereits von Angriffen betroffen.“

Welche Chancen sehen die Unternehmen?

Die befragten Unternehmen versprechen sich durch die Einführung von IoT-Technologien vor allem erhöhte Produktqualität (45 Prozent), Prozessoptimierungen (44 Prozent), Verbesserungen von bestehenden Produkten und Services (42 Prozent), geringere (Produktions-)Kosten (38 Prozent) sowie erhöhte Kundenzufriedenheit (36 Prozent).

Datenschutz- (43 Prozent) und Sicherheitsbedenken (36 Prozent), fehlendes Knowhow (38 Prozent) und Einbindung in die vorhandene IT-Infrastruktur (36 Prozent) sehen die Firmen laut Befragung als größte Hürden bei der Umsetzung von IoT-Projekten an. Die Kompatibilität mit der vorhandenen Infrastruktur wiederum ist für die Hälfte der befragten Unternehmen die größte Herausforderung bei der Implementierung von IoT-Security. 46 Prozent gaben außerdem an, dafür nicht über ausreichend Fachwissen zu verfügen und 38 Prozent fehle schlichtweg das nötige Fachpersonal, so die Analysten.

Häufigste Sicherheitsvorfälle

Knapp 70 Prozent der Unternehmen, die von Cyberangriffen betroffen waren, wurden laut Befragung einmal oder sogar mehrfach über vorhandene (Alt-)Geräte infiziert. 44 Prozent der befragten Unternehmen waren in den letzten zwei Jahren einmal von einer solchen Attacke betroffen, die Analysten gehen jedoch davon aus, dass Dunkelziffer noch höher ausfällt. Bei einem Viertel der Unternehmen wurden diese Schwachstellen sogar mehrfach ausgenutzt. Ebenfalls rund 70 Prozent berichten von gezielter Sabotage oder von Industriespionage. Rund die Hälfte gab an, von der Kompromittierung der IoT-Geräte oder deren Missbrauch für kriminelle Zwecke betroffen gewesen zu sein.