Subscription Economy im Maschinenbau

Mietmodelle und die dritte Cloud

Gerade für viele Maschinenhersteller könnte es sich lohnen, ihre Erzeugnisse als regelmäßig abgerechnete Dienstleistung zu vermarkten, statt sie nur einmal zu verkaufen. Um die betriebswirtschaftlichen Systeme und die IT-Architektur auf so ein Geschäftsmodell vorzubereiten, könnte eine Cloud zwischen ERP- und CRM-Software dienen.

Viele Fertigungsbetriebe schauen sich nach der Möglichkeit um, ihre Geschäftsmodelle zu diversifizieren. Doch die Umstellung auf das Abonnement-Prinzip erfordert in der Branche meist eine tiefgreifende Transformation. (Bild: Zuora Inc.)
Viele Fertigungsbetriebe schauen sich nach der Möglichkeit um, ihre Geschäftsmodelle zu diversifizieren. Doch die Umstellung auf das Abonnement-Prinzip erfordert in der Branche meist eine tiefgreifende Transformation. (Bild: Zuora Inc.)

In der Softwarebranche sind schon sehr viele Anbieter auf Geschäftsmodelle nach dem Prinzip ‚Software as a Service‘ (SaaS) umgestiegen. Auch in der Medienbranche bedrängen Streaminganbieter den klassischen Verkaufvon Musik-CDs und Kabelanschlüssen. Diese Geschäftsmodelle basieren auf digitalen Zusatzdiensten, Abonnement- oder Pay per Use-Modellen. Zusammengefasst wird dieses Geschäft oft unter dem Begriff Subscription Economy. Ohne eine Reihe recht neuer Technologien wäre der Erfolg dieser Ansätze kaum möglich: Cloud Computung, künstliche Intelligenz, Blockchain und die ständige Verfügbarkeit mobilen Internets sowie dem Internet der Dinge.

Bedürfnisse genau kennen

Ein nützliche Möglichkeit dieser Technolgien ist es, die Nutzung der Angebote durch die Anwender genau analysieren zu können, um sie stetig an den Kundenbedürfnissen auszurichten. Nach solchem Muster gestaltete Abonnement-Modelle lassen sich auch in der Fertigungsindustrie umsetzen. Die Umstellung ist hier nicht so reibungslos wie in der Medien- oder Softwarebranche umzusetzen, da die Unternehmen physikalische Güter produzieren und vermarkten. Gerade mit den Konzepten von Industrie 4.0 sind aber auch hier neue lukrative Geschäftsmodelle möglich.

Beispiele gibt es bereits

In der Automobilindustrie haben praktisch alle großen Hersteller in den vergangenen Jahren ihre Carsharing-Aktivitäten ausgeweitet oder Abo-Modelle eingeführt. Auch andere Umsatzmodelle finden sich in diesem Sektor immer häufiger. Die Subscription Economy kann auch für die Unternehmen der Automatisierungsbranche neue Möglichkeiten eröffnen, zumindest als Ergänzung des bisherigen Geschäftsmodells. So soll beispielsweise der Markt für Predictive Maintenance bis 2022 auf bis zu 11Mrd.US$ pro Jahr wachsen. Praktisch alle Hersteller arbeiten aktuell an Cloudanbindungen ihrer Komponenten, um den Kunden hierüber zusätzliche Leistungen anbieten zu können.