Etwa die Hälfte der Erwerbstätigen (51 Prozent) wünscht sich, dass künstliche Intelligenz Routineaufgaben in ihrem Job übernimmt. Aber fast ebenso viele (46 Prozent) lehnen das ab. Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Beschäftigten hätte gerne eine KI als persönlichen Assistenten bei der Arbeit, aber nur 31 Prozent gehen davon aus, dass eine KI ihnen derzeit Aufgaben an ihrem Arbeitsplatz auch tatsächlich abnehmen könnte. Umgekehrt meinen jedoch 13 Prozent, dass sie in ihrem Beruf durch eine KI künftig komplett ersetzen werden könnten. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 511 Erwerbstätigen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Den größten Vorteil beim KI-Einsatz am Arbeitsplatz versprechen sich die Befragten darin, dass Unternehmen damit zukunftsfähig bleiben (50 Prozent). 47 Prozent geben an, dass dadurch Arbeitszeit gespart wird, 41 Prozent, dass sich Menschen dadurch auf wichtigere Aufgaben konzentrieren können. Je rund ein Drittel meint, dass mit KI menschliche Fehler vermieden werden (33 Prozent), schnellere und präzisere Problemanalysen möglich sind (31 Prozent) und sich die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht (30 Prozent). Ein Viertel (26 Prozent) sieht Kosteneinsparungen als einen Effekt, ein Fünftel (21 Prozent) einen geringeren Ressourcenverbrauch. Beschleunigte Prozesse nennen 18 Prozent als Vorteil, 12 Prozent erhoffen sich durch KI Expertenwissen im Unternehmen, das es sonst nicht gäbe. Nur 9 Prozent erwarten, dass durch KI Produkte und Dienstleistungen verbessert werden und 7 Prozent rechnen damit, dass KI völlig neue Produkte und Dienstleistungen ermöglicht. Fast ein Fünftel (18 Prozent) der Befragten meint, KI habe in der Arbeitswelt keine Vorteile. Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu generieren. ‣ weiterlesen
Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise
Kaum jemand sieht keine Nachteile
Dagegen sieht nur 1 Prozent keine Nachteile beim KI-Einsatz in der Arbeitswelt. Drei Viertel (77 Prozent) befürchten, dass durch KI Arbeitsplätze wegfallen, 71 Prozent, dass aufgrund des KI-Einsatzes unklar werde, wer für einen Fehler die Verantwortung trägt. Und 66 Prozent haben Sorge, dass sich die Menschen künftig zu sehr auf KI verlassen. Ebenfalls rund zwei Drittel (64 Prozent) sehen als Nachteil, dass die Arbeit durch KI die menschliche Ebene verliert. Und 63 Prozent halten für unklar, an wen die Daten gehen, die für KI genutzt werden.
Weniger weit verbreitet ist die Kritik, dass KI zu kompliziert zu nutzen ist (24 Prozent) und Unternehmen zu viel Geld für KI ausgeben, das dann anderswo fehlt (20 Prozent). 5 Prozent beklagen in der Befragung, dass KI vor allem die einfachen Aufgaben übernimmt, die auch einmal Verschnaufpausen am Arbeitsplatz bieten.
Über die Studie: Für die Studie befragte Bitkom Research im Auftrag des Bitkom 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, darunter 511 Erwerbstätige. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 41 bis KW 44 2023 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten „Würden Sie sich grundsätzlich wünschen, dass mithilfe von KI der Anteil langweiliger, routinemäßiger Aufgaben an Ihrem Arbeitsplatz reduziert wird?“, „Glauben Sie, dass eine KI Ihnen Aufgaben an Ihrem heutigen Arbeitsplatz abnehmen könnte?“, „Ich lese Ihnen nun einige Aussagen zu KI im Arbeitskontext vor. Bitte sagen Sie mir, inwieweit die folgenden Aussagen auf Sie bzw. Ihrer Meinung nach zutreffen.“, „Was wären, unabhängig von Ihrem eigenen Arbeitsplatz, die größten Vorteile einer KI am Arbeitsplatz?“ und „Und was wären, allgemein betrachtet, die größten Nachteile einer KI am Arbeitsplatz?“