Lupe auf die Produktkonfiguration

Nur bestellen, was auch lieferbar ist

Bestellung und Lieferung

Der integrative Nutzen kann beispielsweise mit dem Add-on VariantDirekt von BTC realisiert werden, dessen Prozessmodell auf Basis von S/4Hana relevante Schritte der Variantenfertigung abdeckt – von der Stücklistenanlage in SAP oder in externen Konfiguratoren, über eine grobkapazitätsgesteuerte Einplanung bis hin zur Einbindung von Konstruktionszeichnungen. In Kombination mit einer CPQ-Anwendung (Configure Price Quote) verbindet das IT-Beratungshaus in einer Prozessfolge die iterative Vorselektion und Verkaufskonfiguration mit der Aussteuerung des Auftragsdurchlaufes unter Berücksichtigung der Produktkonfiguration. Die Bestelldaten im Verkauf werden dabei – unter Berücksichtigung der Abhängigkeiten – in Fertigungsstücklisten und Arbeitspläne übersetzt. Der Vorteil dabei ist, dass bereits während des Bestellprozesses Aussagen zur Lieferfähigkeit gemacht werden können. Mit der In-Memory-Technik im Hintergrund können komplexe Reihenfolgeplanungen über vorgelagerte Simulationen validiert werden, ohne die Prozesse auszubremsen. Das gilt insbesondere für branchenspezifische Anforderungen wie etwa in der Möbelindustrie. Dort steuern Versandtermin und Tourenplanung die Produktionsplanung, um Zwischenläger zu vermeiden und Frachtkosten zu reduzieren. Auch die kurzfristige Einsteuerung von Sonderanfertigungen in die Fertigung wird mit dem BTC-Add-on in Kombination mit SAP-Software möglich, ohne gleich erhebliche zusätzliche Planungs- und Rüstzeiten zu verursachen.

Weitere Optimierungsmöglichkeiten

Aufgrund der Kombination beider Lösungen lässt sich die Prozessunterstützung weiter ausbauen. Weitere Optimierungsmöglichkeiten liegen darin, Daten und Funktionen aus anderen Unternehmensbereichen einfließen zu lassen. Beispielsweise steigert der Einsatz von Augmented Reality-Technik nicht nur im Verkauf das Kundenerlebnis. Auch für den technischen Service bieten Modellkonfiguration und AR-Technik Potenzial. Überhaupt bilden die Konfigurations- und Stammdaten aus dem Produktkonfigurator eine gute Basis für das Service- und Ersatzteilmanagement – einschließlich Auftragskalkulation und Fertigungsplanung. „In Kombination mit prädiktiver Analyse der anfallenden Betriebsdaten lassen sich interessante Ansätze für Instandhaltung- und Instandsetzung entwickeln, die letztendlich der Entwicklung neuer Geschäftsservices den Weg bereiten“, ist sich Thomson sicher.

Nutzung in der Cloud

Eine zukunftsfähige SAP-Architektur muss aber nicht zwangsläufig zum extensiven Ausbau der eigenen IT- und Rechenzentrumskapazitäten führen, da die Nutzung auch – ganz oder teilweise – per Cloud erfolgen kann.

Weg vom Verkauf

Als Folge der Digitalisierung und datenbasierter Geschäftsmodelle verschiebt sich der Fokus vom Produktverkauf hin zu einer nutzungsbasierten Kalkulation und Abrechnung. Unternehmen werden nach Einschätzung des Verbandes Bitkom dadurch serviceorientierter und bleiben international wettbewerbsfähig. Das soll auch eine IT-Architektur mittragen. Letztendlich kann durch die Integration der bereits im Vertrieb durchgeführten Konfigurationsdaten in die Fertigung eine einheitliche Steuerung der Prozessflüsse gelingen. Add-ons können SAP-Lösungen dabei hervorragend unterstützen. n ist Journalistin in Tübingen.







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