Die eigenen Treibhausgasemissionen im Blick zu behalten, gilt heute als wichtiger denn je – besonders in der Logistik. Ein einheitlicher Standard für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Logistikstandorten fehlt jedoch bislang. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML schafft dabei mit einem Online-Tool Abhilfe.
Daten zu den Treibhausgasemissionen von Logistikstandorten liegen nur selten vor. Der Grund dafür ist, dass es bislang keinen einheitlichen Standard für deren Berechnung gibt. Experten gehen davon aus, dass Logistikstandorte in Deutschland einen Anteil von etwa 15% an den gesamten Logistikemissionen haben. Das Fraunhofer IML will mit dem Online-Tool ‘REff‘ (Ressourceneffizienz an Logistikstandorten) Abhilfe schaffen. Mit der Applikation können Unternehmen kostenlos standortspezifisch ihren jährlichen CO2-Fußabdruck sowie Kennzahlen zu durchschnittlichen Emissionen je Sendung berechnen. Dazu müssen sie ihre Verbrauchsdaten — Strom, Diesel oder Kältemittel — eingeben.

Welche Daten sind relevant?

Welche Daten dabei relevant sind, haben die Wissenschaftler zunächst an unterschiedlichen Lager- und Umschlagstandorten verschiedener Unternehmen untersucht. Die gewonnenen Daten wollen die Forscher in einem weiteren Schritt anonymisiert nutzen, um dann Durchschnittswerte für die Branche zu ermitteln. Sobald ausreichend Daten vorliegen, können sich teilnehmende Unternehmen künftig mit diesen Durchschnittswerten messen. „Mit unserem Tool können Unternehmen Transparenz gegenüber Kunden herstellen, die explizit grüne Logistikdienstleistungen einkaufen wollen. In Zeiten des Klimawandels ist das essenziell, um sich als nachhaltiger Akteur am Markt zu positionieren. Zudem bereiten sie sich so auf alle denkbaren politischen Entscheidungen zu CO2-Emissionen vor. Wir setzen hiermit auch als Forschungsinstitut weltweit Maßstäbe in einem Bereich, in dem bisher kein einheitlicher, anerkannter Standard existiert“, sagt Prof. Dr. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML. In Kooperation mit dem ‘Global Logistics Emissions Council‘, einer Initiative, die sich für weltweit einheitliche Standards für die Berechnung von Emissionen einsetzt, soll das REff-Tool künftig den weltweiten Standard für Logistikstandorte bilden. Der französische Logistikdienstleister FM Logistic testet die Anwendung derzeit als erstes in Lagern, in zwölf verschiedenen Ländern Europas. Interessierte Unternehmen können sich unter contact-reff@iml.fraunhofer.de für die Nutzung des Tools registrieren.







  • Saubere Stammdaten bei Hermle

    Wer Stammdatenmanagement stiefmütterlich behandelt, könnte die digitale Transformation insgesamt gefährden. Daher erhöhte die Maschinenfabrik Berthold Hermle mit einer SAP-Erweiterung zuerst die Qualität…


  • Komplexe IT-Projekte im Mittelstand

    Sollen IT-Projekte Erfolg haben, dürfen sie die Ressourcen eines Unternehmens nicht überbelasten. Ein gelungenes Beispiel ist die Migration auf SAP S/4Hana bei…


  • MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung

    Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • Planvoll auf EWM S/4Hana migrieren

    Zahlreiche Unternehmen nutzen EWM noch als Modul von SAP Supply Chain Management. Da SAP angekündigt hat, das Lagerverwaltungssystem nur noch als Teil…