Know-how in den Mittelstand transferiert

Der Forschungsverbund It’s OWL hat bei einem Transfertag die jüngsten Ergebnisse aus abgeschlossenen Transferprojekten präsentiert. Im Rahmen dieser Projekte können kleine und mittlere Unternehmen mithilfe von Forschungseinrichtungen neue Technologien für intelligente Produkte und Produktionsverfahren einführen.

Der Hersteller von Industrieklebstoffen Jowat wollte Energie einsparen. Also bewarb er sich um ein Transferprojekt beim Spitzencluster It’s OWL. Gemeinsam mit dem Institut für industrielle Informationstechnik (Init) und dem Centrum Industrial IT (Ciit) wurde dann eine intelligente Optimierungsplattform realisiert für eine energieeffiziente Bewegungssteuerung der Förderanlagen des Betriebes.

Diese Plattform lieferte schließlich Daten, mit denen der Hersteller an der Effizienz arbeiten konnte. So wurde beispielsweise der Energiebedarf der Förderanlage im Hochregallager um fünf Prozent gesenkt. Die Antriebe dort nutzen jetzt einfach die Schwerkraft, um sich aus den Höhen herab zu bewegen. Die Bewegungsenergie wird zudem gespeichert und für den horizontalen Antrieb genutzt. Auch im 21. Jahrhundert fällt Newtons Apfel immer noch.

Wissen von der Forschung in die Wirtschaft bringen

Dass in deutschen Forschungseinrichtungen nicht nur für die Wissenschaft gearbeitet wird, hat der Spitzencluster It’s OWL beim Transfertag am 6. Juli deutlich gemacht: Der Forschungsverbund hatte in die Fachhochschule Bielefeld geladen, um den Besuchern ausgewählte Projekte vorzustellen, in denen der Knowhow- und Technologie-Transfer von der Forschung zur Wirtschaft geklappt hat.

„Die Forscher sitzen nicht im Elfenbeinturm“, sagte Dr. Roman Dumitrescu (Bild, 1. v. l.), Geschäftsführer It’s OWL Clustermanagement. Technologisches Know-how aus den Hörsälen und Laboratorien der Hochschulen in die Betriebe der Unternehmen zu transferieren, ist ein Hauptanliegen des Forschungsverbundes. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen der Wirtschaft zugute kommen. Dafür fördert It’s OWL dutzende Projekte, mit denen Unternehmen aus der Region Ostwestfalen-Lippe neue Technologien für intelligente Produkte und Produktionsverfahren einführen können.

Dumitrescu verwies darauf, dass etwa 78 Prozent der Ausgaben für Forschung und Entwicklung aus Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern kommen. Deshalb richtet sich It’s OWL mit dem Transferprogramm an kleine und  mittlere Unternehmen. Beispielgebend wurden am Transfertag in verschiedenen Sessions Projekte präsentiert, in deren Rahmen KMU wissenschaftliche Expertise in ihre betriebliche Praxis umsetzen konnten.

Beispiele erfolgreicher Transfers

So entwickelte zum Beispiel ARI-Armaturen aus Schloß Holte-Stukenbrock zusammen mit der Fraunhofer-Einrichtung Entwurfstechnik Mechatronik ein Konzept, wie Armaturen intelligenter werden und effizienter entwickelt werden können. Der Hersteller von Maschinen für die Kunststoffproduktion Battenfeld Cincinatti aus Bad Oeynhausen erarbeitete gemeinsam mit der Universität  Bielefeld ein neues Bedienkonzept. Durch eine verbesserte Nutzerführung kann der Maschinenführer die umfangreichen Funktionen zur Steuerung und Überwachung der Anlage intuitiv und ohne groe Einarbeitung erledigen.

Über 300 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft kamen nach Bielefeld, um sich über die Projekte aus Bereichen wie Systems Engineering, Mensch-Maschine-Interaktion oder Intelligente Vernetzung zu informieren. Insgesamt wurden bereits 73 Projekte umgesetzt, im Juli startet die nächste Tranche. Interessierte Unternehmen können sich bis zum 30. September für neue Transferprojekte bewerben. (dom)

(Quelle:Its OWL Clustermanagement GmbH/Bild:Its OWL)







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