Weniger Studienanfänger in Ingenieurwissenschaften

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Die konjunkturelle Eintrübung hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in den Ingenieur- und Informatikerberufen. Im dritten Quartal 2023 ist die Gesamtzahl an offenen Stellen im Vorjahresvergleich um 4,7 Prozent auf 165.200 gesunken. Damit ist das Niveau der Vor-Corona-Zeit immer noch deutlich übertroffen (2019: 128.900).

„Von der Batterieproduktion bis zur Windkraft – überall werden Ingenieurinnen und Ingenieure gebraucht, wenn wir den Standort Deutschland aktiv und lebenswert gestalten wollen. Die immer noch hohe Zahl an offenen Stellen ist für mich unbefriedigend. Der Ingenieurberuf ist der Zukunftsjob überhaupt. Sinnhaftigkeit und Mehrwert für die Gesellschaft stehen seit jeher im Fokus“, so VDI-Direktor Adrian Willig.

Unterschiede innerhalb der Berufe

Zwischen den einzelnen Berufskategorien gibt es im Vorjahresvergleich große Unterschiede. So nahm die Anzahl der offenen Stellen im Jahresvergleich in den Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung um 9 Prozent und in den Ingenieurberufen Maschinen- und Fahrzeugtechnik um 2 Prozent zu. Auf der anderen Seite nahm die Anzahl der offenen Stellen in den Bauingenieurberufen um 5,3 Prozent und bei den Informatikerberufen um 10,8 Prozent ab.

Der Monitor beleuchtet zudem die Entwicklungen an den Hochschulen. Die Zahl der Studienanfänger und -anfängerinnen ist im ersten Hochschulsemester in den Fächern Ingenieurwissenschaften und Informatik um 12,5 Prozent gesunken. In den vergangenen zehn Jahren haben dabei die Studienbereiche Maschinenbau/Verfahrenstechnik und Elektrotechnik stark an Studienanfängern verloren, während die Informatik deutlich zulegen konnte. Diese Entwicklung stehe im starken Gegensatz zu den zunehmenden Anforderungen der sich wandelnden Gesellschaft. „Dieser Trend sollte uns alarmieren, da wir dringend qualifizierte Fachkräfte in diesen Berufsfeldern benötigen, um den zukünftigen Anforderungen Deutschlands gerecht zu werden“, sagt Willig.

Der aktuelle Ingenieurmonitor sieht auch Herausforderungen bei der Kompetenzentwicklung der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler, die den Ausblick auf den Nachwuchs in den Ingenieur- und Informatikerberufen zusätzlich belasten. Während die durchschnittlichen mathematischen Kompetenzen 15-jähriger von PISA-2000 bis PISA-2012 kontinuierlich zugenommen haben, sind die Kompetenzen von PISA-2012 bis PISA-2018 gesunken und danach bis PISA-2022 noch einmal stärker eingebrochen. Die Zahl der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler, die hohe Kompetenzen in Mathematik aufwiesen, halbierte sich von 17 Prozent (PISA-2012) fast auf 8,6 Prozent bei PISA-2022. Auch in den Naturwissenschaften verschlechterten sich die Werte.







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