Von Künstlicher Intelligenz über Blockchain bis hin zu digitalen Plattformen: Digitaltechnologien werfen ethische, soziale und ökologische Fragen auf. Unternehmen aller Branchen stehen beim Einsatz digitaler Tools vor Herausforderungen rund um die Gewährleistung von Datenschutz und -sicherheit aber auch beim Ressourcen- und Klimaschutz. Um dieses Feld der Unternehmensverantwortung strategisch weiterzuentwickeln, empfiehlt das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in einem Impulspapier, dass Politik, Verbände und Multiplikatoren das Thema Corporate Digital Responsibility (CDR) gemeinsam fördern sollten. Die Empfehlungen hat das IÖW mit Förderung durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin gemeinsam mit Praxisakteuren entwickelt.
Den Mittelstand erreichen
„Um Risiken für sich selbst und für die Gesellschaft zu vermeiden und um die Digitalisierung menschengerecht, fair und nachhaltig zu gestalten, muss Corporate Digital Responsibility zu einem zentralen Handlungsfeld der gesamten Wirtschaft werden“, sagt Christian Lautermann vom IÖW, Autor des Impulspapiers.
„Verantwortung im digitalen Wandel zu übernehmen, kann nicht jedem Unternehmen alleine überlassen werden. Während einzelne Großunternehmen das Thema Digitalverantwortung bereits angehen, ist es im Mittelstand noch weitgehend unbekannt. Daher empfehlen wir, eine Allianz zur Förderung von CDR aufzubauen. Das Thema muss für die Unternehmen operativ anschlussfähig werden“, sagt Lautermann. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Das IÖW fordert CDR-Pioniere aus allen gesellschaftlichen Bereichen dazu auf, ein solches Multi-Stakeholder-Netzwerk zu initiieren: Neben Wirtschaft, Politik, Beratung und Verbänden sollten auch Akteure aus der Zivilgesellschaft und nachhaltig ausgerichtete Unternehmensnetzwerke zu dem Initiatorenkreis gehören, heißt es in der Pressemeldung. Außerdem sollten wissenschaftliche Forschung und Akteure aus der Finanzbranche in die Allianz einbezogen werden. Bestehende Ansätze wie die CDR-Initiative des Bundesumweltministeriums und die Kompetenzplattform nachhaltig.digital müssen miteinander verbunden und in einer starken CDR-Allianz erweitert werden, um das Thema Digitalverantwortung aus der Nische herauszuführen, so das IÖW.
„Um die Breite der Wirtschaft zu erreichen, braucht es eine Anlaufstelle, die alle Informationsangebote zu CDR bündelt und nach Zielgruppen differenziert“, sagt Lautermann. „Die CDR-Allianz sollte als Impulsgeberin wirken und Unternehmen aufzeigen, wie sie guten Beispielen folgen und dabei auftretende Hindernisse überwinden können. Ratings und Benchmarkings für CDR könnten einen positiven Wettbewerb anregen.“ Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ‣ weiterlesen
MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung
CDR-Standards entwickeln und Hilfestellung leisten
Das Institut empfiehlt weiter, dass die Allianz eine Toolbox bereitstellt, die praktische Handlungsanleitungen, Checklisten, Beispielsammlungen und weitere Hilfsmittel enthält. Mit ihrer Hilfe könnten Unternehmen gezielt Kompetenzen für CDR aufbauen. Darüber hinaus sollte sich die Allianz für CDR-Standards einsetzen, indem sie hilft, bestehende CDR-Frameworks weiterzuentwickeln, die Unternehmen eine erste Orientierung geben, und Digitalverantwortung in relevante Standards für Corporate Social Responsibility zu integrieren.
Aufruf zum Mitmachen
Mit dem Impulspapier möchte das IÖW alle, die mehr Unternehmensverantwortung in der Digitalisierung ermöglichen wollen, motivieren, sich in einer CDR-Allianz zusammenzuschließen. Institutionen, Organisationen und Expertinnen und Experten, die sich beteiligen möchten, können sich unter cdr@ioew.de ans IÖW wenden.