Mouldmaker als Kartenspiel

Karten spielen und Werkzeug- und Formenbau lernen

Studierende und Auszubildende im Bereich Werkzeug- und Formenbau lernen mit einem Kartenspiel spielerisch die Grundlagen ihres Fachs.

Bild: Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V.
Bild: Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V.

Didaktik-Prinzipien wie ‚Gamification‘ und ‚Game Based Learning‘ brachten Professor Steffen Ritter von der Hochschule Reutlingen auf die Idee, für seinen Fachbereich Werkzeug- und Formenbau ein Lernspiel zu entwickeln. Das Kartenspiel Mouldmaker – The Game soll dabei gleichermaßen unterhalten wie Fachinhalte vermittelt. „Spielerisches Lernen gelingt so ganz nebenbei“, sagt Ritter, der gemeinsam mit seinem Studenten Simon Horrer verschiedene Konzepte prüfte. „Memory oder Quartett als Vorlage zu benutzen, hat nicht weit geführt“, sagt Ritter. Stattdessen zieht jeder Spieler eine von sechs Bauteilkarten und analysiert das abgebildete Produkt bezüglich seiner geometrischen Randbedingungen, um zu schlussfolgern, welche Art von Werkzeug zur Umsetzung notwendig ist. In den Kategorien ‚Standardwerkzeug‘, ‚Schieberwerkzeug‘ und ‚Backenwerkzeug‘ stehen jeweils zwei achtteilige Komponentensätze zur Auswahl, die es fortan zu sammeln gilt. Spieler oder Spielerinnen mit einen vollständigen Satz gewinnen.

Eine Vielzahl an Lerninhalten

Die Spielelemente und fachlichen Bezeichnungen sind auf Deutsch und Englisch erklärt. Zudem werden die einzelnen Komponenten beispielsweise als Handskizzen, CAD-Zeichnungen, Schnittbilder oder 3D-Renderings abgebildet, um Spieler die unterschiedlichen Visualisierungsarten zu lehren. Auch beim Auflösen müssen deshalb alle Spielerinnen und Spieler noch einmal aufmerksam sein, denn mit dem Ablegen der Karten ist das Spiel noch nicht vorbei: „Am Ende des Spiels können sehr schöne Diskussionen zustande kommen – auch für alte Hasen“, sagt Ritter, der das Kartenset mit seinen Studierenden ausgiebig getestet hat.

Abwechslung und Praxisnähe

Auch nach mehrmaligem Durchspielen soll ‚Mouldmaker – The Game‘ nicht langweilig werden. Wer alle sechs Bauteilkarten bereits kennt und analysiert hat, kann das Spiel variieren, indem er beliebige Kunststoffteile aus dem Alltag als Spielgrundlage verwendet. Praxisnähe sollen Joker- und Aussetzen-Karten vermitteln. „Wenn unsere Werkzeugmacher sich diese durchlesen, können sie eigentlich nur schmunzeln, denn sie bilden den Zufall ab, der auch im richtigen Leben Projekte begleitet“, sagt Ritter. Beispiele für solche Ereignisse sind etwa ‚Ein befreundeter Werkzeugmacher aus dem VDWF greift dir unter die Arme‘, ‚Du findest neue Lieferanten auf der Mex‘ oder aber ‚Der Kunde hat die falschen Daten geschickt‘, sogar ein Spindelcrash kann passieren. Zu beziehen ist das 72-teilige Kartenspiel für 5 Euro beim VDWF.







  • Was Assistenzsystemen oft im Weg steht

    Mit digitaler Werkerassistenz unterstützen Hersteller die Montageprozesse bei kleineren Losgrößen. Dabei sehen sich Unternehmen bei der Integration solcher Systeme oft mit Herausforderungen…


  • IT-Modernisierung als Softwareprojekt

    Softwarewechsel, alte Hardware und fehlende Skalierbarkeit – für die IT-Modernisierung gibt es viele Gründe. Wer umfassende Projekte dieser Art strategisch plant und…


  • Ähnlichkeit erkannt, Kosten reduziert

    In der Variantenfertigung können Medien- und Systembrüche sowie Prozesse ohne digitales Abbild schnell zu Fehlern und Fehleinschätzungen führen. Wer die Daten hingegen…


  • Prozessoptimierung in der anspruchsvollen Montage

    Das Familienunternehmen Fimab aus Neubulach im Nordschwarzwald setzt bei der Prozessoptimierung auf die Webanwendung Newdrive Analytics. Entwickelt wurde das Tool von einem…


  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…