Überall, wo es etwas zu bewegen gibt, steuert das Unternehmen Markes Komponenten bei – sei es aus Metall oder Kunststoff. Dabei zeichnet sich das 1904 in Lüdenscheid gegründete Unternehmen mit eigenen Produkten, eigener Entwicklung und selbst hergestellten Werkzeugen nicht nur durch eine hohe Fertigungstiefe aus: Bereits vor mehr als 25 Jahren erkannte der Fördertechnik-Spezialist das Potenzial von Big Data und setzt seither auf ein Manufacturing Execution System (MES). Dieses sollte Daten an das bereits vorhandene ERP-System liefern. Auch war mehr Transparenz in der Fertigung das Ziel, was den Produktionsdurchlauf und die Maschinenauslastung optimieren sollte. Seit 2018 ist MES Hydra von MPDV nun in der Version 8 mit den Modulen Betriebsdatenerfassung (BDE), Maschinendatenerfassung (MDE), Personalzeiterfassung (PZE) sowie Zeitwirtschaft (PZW) in der Anwendung.
Auslastung optimiert
Die mit dem MDE-Modul erfassten Daten nutzt Markes für die Maschinenoptimierung. Als Thomas Degen 1998 seine Arbeit bei im Unternehmen aufnahm, analysierte er über mehrere Monate systematisch die Störanfälligkeit und Auslastung der einzelnen Maschinen. Auf dieser Basis konnten die Montageautomaten priorisiert werden: Je höher die Auslastung, desto wichtiger war die rechtzeitige Wartung. Das Ergebnis war eine optimierte Auslastung und Prozesssicherheit der Maschinen. Bis heute werden die Daten nach diesem Ansatz für eine Erhöhung der Nutzungsgrade ausgewertet.
Das PZE-Modul wiederum ermöglicht Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung: Markes honoriert etwa überdurchschnittliche Maschinenlaufzeiten pro Personalstunde mit Prämien. Mitarbeiter, die ihre Maschinen so vorbereiten, dass sie mannlos in der Pause oder nach Feierabend weiterlaufen können, erhalten entsprechend der Mehrleistung mehr Geld. Gleiches gilt, wenn freie Maschinen parallel mitbedient werden, etwa weil Kollegen erkrankt sind. Umgekehrt können Beschäftigte auch früher Schluss machen, sofern es die Auftragslage erlaubt. Den Überblick über Maschinenbelegung und Aufträge hat das Unternehmen durch die MES-Software. Das Modell führte neben einer Produktivitätssteigerung zu zufriedenen Mitarbeitern, denen nun mehr Eigenverantwortung zukommt. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Die positiven Effekte eines MES liegen für Thomas Degen, geschäftsführender Gesellschafter bei Markes, in der Transparenz, Reaktionsfähigkeit, Flexibilisierung der Arbeitszeiten sowie den Homeoffice-Möglichkeiten durch Zugriffswege von extern: „Ich mache den Rechner an und sehe sofort eins zu eins, was in der Firma los ist, selbst auf Geschäftsreisen. Morgens im Büro ist das mein erster Blick und abends vor Feierabend mein letzter. Wenn etwas nicht stimmt, bekomme ich die Maschine eventuell sogar selbst wieder aktiviert.“ Er fährt fort: „Was die Fertigung betrifft, habe ich zu jeder Maschine die Zahlen im Kopf. Wenn ein Kunde eine Anfrage stellt, können wir sofort über mögliche Liefertermine reden.“
Autor:
Markus Diesner ist Principal Marketing bei der MPDV Mikrolab GmbH.